Im rot umkreisten Bereich soll der Parkplatz Julius-Brecht-Haus überbaut werden. In den drei Neubauten sollen 183 Stellplätze in einer Tiefgarage entstehen. Foto: Stuttgart

Zwei Wohnbaugenossenschaften planen auf ihrem Grundstück drei Baukörper für 128 neue Mietwohnungen zu bauen. Gemeinderat und Bezirksbeirat befürworteten den Auslegungsbeschluss.

Freiberg - In Freiberg entstehen 128 neue genossenschaftliche Mietwohnungen. Der Städtebauausschuss hat den Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan gefasst. An dem Bauprojekt beteiligt sind zwei Baugenossenschaften, die Genossenschaft Bau- und Heimstättenverein Stuttgart und die Baugenossenschaft Zuffenhausen. Sie wollen als Eigentümer der Flurstücke beim Julius-Brecht-Haus im Bereich der Mönchfeld-/Adalbert-Stifter-Straße mit ihren 599 Wohneinheiten zusätzlichen Wohnraum schaffen.

Damit gebaut werden kann, musste der Bebauungsplan geändert werden. „Die Stadt Stuttgart und zwei Baugenossenschaften haben hier für das Bauprojekt kräftig vorgearbeitet“, erklärte Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung. Wie die Vertreterin des Stadtplanungsamts erläuterte, soll die vorhandene zweigeschossige Parkgarage in dem Quartier abgerissen und durch einen Wohnungsneubau ersetzt werden. Zusätzlich soll eine zweigeschossige Kindertagesstätte mit drei Gruppen in einem separaten Gebäude gebaut werden. Auch sollen zwei Pflege-Wohngemeinschaften mit je 250 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen werden.

Entstehen sollen 27 geförderte Wohnungen, davon 15 soziale Mietwohnungen und 12 für mittlere Einkommensbezieher. Bei einem Gutachterverfahren wurde der Entwurf der EMT Architektenpartnerschaft Stuttgart mit dem ersten Preis bei der Preisgerichtssitzung ausgezeichnet. Sie dient dem Bebauungsplan als Grundlage. Entstehen sollen drei Wohngebäude mit einem Innenhof. Auch soll es, wie vom Bezirksbeirat Mühlhausen gewünscht einen extra Zugang zur Stadtbahnhaltestelle geben. Diese Mittel sollen im nächsten Doppelhaushalt beantragt werden.

Die beiden Baugenossenschaften haben zudem ein Mobilitätskonzept vorgelegt. Die Bestandsparkgarage mit ihren 264 Stellplätzen soll mit 183 Stellplätzen unterhalb der Neubebauung ersetzt werden. Die Stellplatzsatzung werde hier mit einem Stellplatzschlüssel von 0,6 für den Bestand und die Neuplanung angewendet. Insgesamt seien rund 447 Stellplätze für 727 Wohneinheiten im Quartier geplant.

Das Mobilitätskonzept sieht 250 neue Fahrradabstellplätze im Bestand sowie ein Angebot für drei Carsharingplätze, Lastenräderstellplätze und eine öffentliche Schnellladesäule vor. Auch ist ein freiwilliger Zuschuss zum ÖPNV-Ticket geplant. In der Tiefgarage soll es 20 Prozent E-Ladeplätze geben.

Im Bezirksbeirat gab es Fragen bezüglich der Pflege-WG, wo Angehörige parken können, wenn sie die Pflegenden abholen. Es seien auch freie Parkplätze vorhanden, sagte die Stadtplanerin, die auch für Anlieferer gedacht seien. Es werde sich eine Lösung finden. Die Bestandsparkplätze blieben erhalten. Bei den Zuziehenden wird erwartet, dass es auch welche gebe, die kein Auto mehr hätten. Reiner Hofmann (Die Fraktion) sah die Gefahr, dass die freien Parkplätze belegt seien und fragte, wie man es noch feiner steuern könne. Die E-Parkplätze können noch weiter aufgerüstet werden, erklärte der Vertreter der Baugenossenschaft Zuffenhausen.

FDP-Bezirksbeirat Michael Sommerer machte darauf aufmerksam, dass durch die Müllentsorgung acht Parkplätze wegfallen. Die Mieter, die es betreffe, bekämen einen neuen Parkplatz zugewiesen. Mieter mittlerer Einkommensbezieher sollen für die Wohnung neun Euro pro Quadratmeter zahlen, Sozialmieter 7,50 Euro. Die normale Miethöhe sei noch unklar.

Johannes Schlichter (CDU) war es wichtig, dass auch die Möglichkeit bestehe, dass Menschen systemrelevanter Berufe herziehen können. Die Vertreter der Wohnbaugenossenschaften und der Stadt begrüßten dies. Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat die Pläne für den Auslegungsbeschluss in seiner Sitzung im Bürgerhaus Freiberg/Mönchfeld kürzlich einstimmig befürwortet.

Der Plan wird nun vom 18. Dezember diesen Jahres bis zum 29. Januar 2021 im Amt für Stadtplanung und Wohnen ausgelegt und ist im Internet unter www.stuttgart.de/planauslage zu sehen.