Alles Kopfsache: Der österreichische VfB-Torjäger Sasa Kalajdzic (Mi.) in den WM-Play-offs gegen Wales. Foto: Imago/Johannes Friedl

Der VfB-Torjäger wollte mit dem österreichischen Nationalteam das WM-Ticket lösen – und scheiterte. Die Zukunft von Trainer Franco Foda bleibt vorerst ungeklärt.

Es ist ja nicht so, dass die österreichische Fußball-Nationalmannschaft in der Gruppenphase der WM-Qualifikation überzeugend aufgetreten wäre. Als Viertplatzierter hinter Dänemark, Schottland und Israel zogen die Österreicher nur noch in die erste Play-off-Runde ein, weil sie zuvor in der Nations League ein paar brauchbare Ergebnisse abgeliefert hatten und diese plötzlich etwas zählten. Das reichte allerdings nicht, um nun auch das Flugticket nach Katar zu lösen. Trotz Sasa Kalajdzic (24).

Der VfB-Stürmer stand erstmals nach seiner Schulteroperation wieder im Kader des ÖFB-Teams, doch auch ihm gelang es in Cardiff nicht, die 1:2-Niederlage gegen Wales und das WM-Aus zu verhindern. Kalajdzic saß zunächst auf der Bank, Marko Arnautovic (FC Bologna) erhielt den Vorzug, spielte jedoch schwach. Weshalb Trainer Franco Foda hinterher auch dafür kritisiert wurde, dem Stuttgarter, der beim VfB zuletzt stark ansteigende Form gezeigt hatte, nicht von Anfang an das Vertrauen geschenkt zu haben.

Kalajdzic-Einwechslung verpufft

Kalajdzic kam in der 55. Minute beim Stand von 0:2, kurz darauf erzielte Marcel Sabitzer vom FC Bayern den Anschlusstreffer (64.). Mehr gelang den Österreichern jedoch nicht, Kalajdzic blieb ohne Torchance, ohne nennenswerte Szene, ohne Wirkung. „Auch für Sasa war es ein frustrierender Abend“, meinte dessen Berater Sascha Empacher, „seine Enttäuschung ist riesengroß.“

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Nun will sich Kalajdzic ein weiteres Frusterlebnis ersparen – und mit dem VfB den Klassenverbleib schaffen. Gelingt dies, ist offen, für wen er künftig spielt. Steigt der Bundesliga-14. ab, wird das Ziel des Österreichers (Vertrag bis Juni 2023) sein, zu einem Verein mit mehr Finanzkraft und einer besseren sportlichen Perspektive zu wechseln.

Foda wird nicht freiwillig gehen

Auch die Zukunft von Franco Foda (55) ist ungeklärt. Sicher ist nur, dass der frühere VfB-Profi (69 Spiele/0 Tore zwischen 1994 und 1996) im Testspiel der Österreicher am Dienstag gegen Schottland noch auf der Bank sitzen wird, danach endet am 31. März sein Kontrakt. „Wir müssen eine Lösung finden“, sagte Gerhard Milletich, der Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), mit Blick auf die Spiele im Juni in der Nations League, „es kann eine Lösung mit oder eine ohne Foda sein.“ Vertrauen hört sich anders an, das weiß natürlich auch der Coach.

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Trotzdem wird Foda dem ÖFB nicht den Gefallen tun und von sich aus auf eine Weiterbeschäftigung verzichten. „Ich bin voller Stolz Nationaltrainer von Österreich“, sagte der gebürtige Mainzer, „wir haben in den letzten Jahren viel bewegt.“ Obwohl nun der Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 1998 geplatzt ist, auch für Sasa Kalajdzic.