In Brüssel kam es nach dem WM-Halbfinale zu Ausschreitungen. Foto: AFP/JAMES ARTHUR GEKIERE

Die Polizei hat im Zuge von Ausschreitungen in Brüssel nach Marokkos Niederlage im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft rund 100 Menschen festgenommen.

Marokko hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar viele schöne Geschichten geschrieben. Doch es gab auch Kehrseite. Insbesondere in Brüssel kam es nach Spielen des Überraschungsteams immer wieder zu Ausschreitungen. So auch am Mittwoch nach der 0:2-Halbfinalniederlage gegen Frankreich.

In der belgischen Hauptstadt hat die Polizei rund 100 Menschen festgenommen. Diese seien wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Beschädigung von zwei Polizeifahrzeugen und Besitz von verbotenen Feuerwerkskörpern erfolgt, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei in der Nacht zu Donnerstag berichtete.

In Berlin blieb es ruhig

Der Verkehr in Teilen der Innenstadt sei vorsorglich gesperrt worden. Auch in Antwerpen sei es zu Zusammenstößen gekommen. Die Polizei berichtete am Donnerstagmorgen von 85 Festnahmen, darunter seien 20 Minderjährige gewesen. Hier seien ebenfalls mehrere Menschen festgenommen worden. Auf Bildern aus der belgischen Hauptstadt aus der Nacht waren zahlreiche Polizisten in Schutzkleidung und brennende Müllhaufen zu sehen. Fotos von Belga zeigten aber auch Anwohner, die noch am Abend damit begannen, die Straßen von Unrat zu säubern.

In Berlin sei die Stimmung dagegen insgesamt ruhig geblieben, die meisten Menschen seien nach dem Spiel schnell nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Man sei auf einen größeren Einsatz vorbereitet gewesen - vor allem für den Fall eines Sieges der marokkanischen Mannschaft. Im Stadtteil Berlin-Neukölln hatten Fans ein kurzes Feuerwerk gezündet.

Ein dpa-Reporter vor Ort berichtete von stolzen Fans angesichts der Leistung des Teams, das bei der WM in Katar überraschend bis ins Halbfinale gekommen war. Die Niederlage am Mittwoch gegen Frankreich (0:2) beendete allerdings die Finalträume der Marokkaner, die als erstes afrikanisches Team bei einer WM die Runde der besten Vier erreicht hatten.