Homeoffice gehört für viele schon zum Arbeitsalltag. Foto: imago images/Bartek Szewczyk

Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Die Wissenschaftlerin Josephine Hofmann erwartet ein Wechselspiel zwischen Homeoffice und Präsenz.

Stuttgart - Die Zukunft der Arbeitsplätze wird nach Einschätzung der Arbeitswissenschaftlerin Josephine Hofmann hybrid sein. Homeoffice und Präsenz im Unternehmen werden sich abwechseln, sagte Hofmann am Freitag beim 8. Digitalisierungsforum der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Laut Umfragen wünschten sich Arbeitnehmer rund ein Drittel ihrer Arbeitszeit im Homeoffice – dieser Wert habe sich seit seit Beginn der Corona-Pandemie fast verdreifacht.

Hofmann erwartet aufgrund dieser Beobachtung weitreichende Veränderungen in der Arbeitswelt. Der Bedarf an Bürogebäuden werde stark zurückgehen. Viele Dienstreisen könnten durch Videokonferenzen ersetzt werden, was auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit darstelle. Mehr Menschen zögen voraussichtlich aufs Land, wenn sie nur noch einen Tag pro Woche in der Firma verbringen müssten.

Führungskräfte müssten sich auf diesen Trend einstellen und einerseits eine Kultur des Vertrauens auch gegenüber Mitarbeitern im Homeoffice pflegen. Andererseits müssten sie ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern, weil es schwerer sei, ein virtuelles Team zu leiten. Als Risiko betrachtet es die Wissenschaftlerin, dass Arbeit vermehrt ins kostengünstigere Ausland verlegt werden könnte.