Das Windrad auf dem Grünen Heiner ist rund 70 Meter hoch. Der Nachfolger soll rund 180 Meter aufragen. Foto: Stadtwerke Stuttgart

Auf dem Grünen Heiner soll ein größeres Windrad entstehen, das rund 3000 Haushalte mit Strom versorgen kann. Die Stadtwerke wollen so ein Symbol für die Energiewende in Stuttgart bekommen.

Die Stadtwerke Stuttgart streben doch eine förmliche gesellschaftsrechtliche Beteiligung an, wenn das Windrad auf dem Grünen Heiner bei Weilimdorf abgebaut und auf dem Aushubberg eine wesentlich leistungsfähigere Windkraftanlage errichtet wird. Hatte eine Unternehmenssprecherin zunächst noch gesagt, davon sei im Moment keine Rede, so kam von dem städtischen Unternehmen nun eine anderslautende Ankündigung: „Sollte das Vorhaben am Grünen Heiner so genehmigt und umgesetzt werden können, wird eine neue Projektgesellschaft gegründet. An dieser werden die Stadtwerke Stuttgart dann 50 Prozent halten.“

Partnerin der Stadtwerke ist mittelbar die Gedea-Ingelheim GmbH, die auf dem Feld der erneuerbaren Energien unterwegs ist und die sich in die Bürgerwindanlage Grüner Heiner eingekauft hatte. Ihr Geschäftsführer Wilfried Haas hat diese Funktion seither auch in der Gedea Windkraft Grüner Heiner GmbH & Co. KG inne, die jetzt mit den Stadtwerken den Ausbau betreiben will.

8500 Megawattstunden Strom werden erwartet

Die neue Anlage soll ein Leistungsvermögen von 4,2 Megawatt haben (die alte Anlage lag bei etwa 600 Kilowatt), was bei den Windverhältnissen auf dem Grünen Heiner laut der Stadtwerke voraussichtlich knapp 8500 Megawattstunden Windstrom pro Jahr abwerfen dürfte und rund 3000 Haushalte mit Ökostrom versorgen könne. Dieser Rechnung sei ein Verbrauch von 2500 Kilowattstunden pro durchschnittlichem Haushalt und Jahr zugrunde gelegt, denn Haushalte in Stuttgart seien normalerweise kleiner und beim Verbrauch sparsamer als Haushalte im Bundesdurchschnitt.

Die Anlage soll binnen vier Jahren entstehen

Berechnet wurde der erwartete Ertrag nach dem Windatlas auf Basis der voraussichtlichen Windgeschwindigkeiten am Grünen Heiner und auf Basis der Leistungsparameter der Windanlage. In den weiteren Planungen und Gutachten solle die Erzeugungsmenge präzisiert werden. Die bisherige Betreiberin sieht das Projekt als Chance, die Winderzeugung mit einem bis zu 180 statt 70 Meter hohen Windrad rentabler zu machen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die Stadtwerke möchten die Anlage, die in den nächsten vier Jahren entstehen und von 2027 an im Betrieb sein soll, als Symbol für die Energiewende und Ökostromerzeugung in der Landeshauptstadt etablieren, denn der Standort gehört komplett zum Stadtbezirk Weilimdorf.