Der Stuttgarter Zoo hat mit Hilfe des Artenschutz-Euros in Südamerika einen Geländeerwerb unterstützt, um dort Pflanzen und Tiere vor dem Aussterben zu schützen.
Die Stuttgarter Wilhelma hat eigenen Angaben zufolge mit dem Kauf eines 70 Hektar großen Landstücks für 100 000 Euro zusammen mit der ecuadorianischen Organisation Jocotoco dazu beigetragen, dass Pflanzen und Tiere in dem südamerikanischen Land geschützt werden. Das Areal liegt im Süden des Buenaventura-Reservats. Das Schutzgebiet umfasst insgesamt 3750 Hektar. Es wurde 1999 geschaffen, um den seltenen, erst 1980 entdeckten Orcessittich vor dem Aussterben zu bewahren. In dem Gebiet leben zudem noch 330 weitere Vogelarten, von denen 15 als gefährdet gelten und 34 endemisch sind, also nur dort vorkommen. Auch seltene Magnolien wachsen dort. So wurde 2021 bei einer von der Wilhelma finanzierten Expedition eine der Wissenschaft bislang nicht bekannte Art entdeckt, die Magnolia buenaventurensis. Das Reservat bildet zudem auch die Heimat mehrerer endemischer Froscharten.
Auf dem gekauften Areal sollen heimische Baumarten gepflanzt werden
„Bei dem neu erworbenen Areal handelt es sich um ein privates, teilweise zur Rinderbeweidung genutztes Landstück. Es ist komplett vom Buenaventura-Reservat umschlossen. Der Landkauf wird es ermöglichen, die gerodeten Flächen mit Setzlingen einheimischer Baumarten aufzuforsten“, erklärt Stefanie Reska, Stabsstellenleiterin für Artenschutz und Umweltbildung in der Wilhelma. Der Focus wird auf die hochbedrohten Magnolienarten gelegt von der von Jocotoco betriebenen Baumschule.
Auch bedrohte Froscharten sollen profitieren
Auch wird erwartet, dass die bedrohten Froscharten von der Wiederherstellung der Landschaft profitieren. Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin erläutert, dass der Stuttgarter Zoo seit 2020 die Naturschutzorganisation Jocotoco mehrfach beim Landkauf unterstützt hat mit insgesamt 545000 Euro. Das Geld stammt aus dem Artenschutz-Euro, den die Besucher über die Eintrittsgelder spenden.