Soll ab 2026 weiter fahren: die S 2, die dann bis Neuhausen verkehrt. Foto: Horst Rudel/Horst Rudel

Die S-Bahn-Verlängerung von Filderstadt nach Neuhausen ist nur knapp vier Kilometer lang, kostet aber 209 Millionen Euro. Neben Bundes- und Landeszuschüssen müssen die Region, der Kreis Esslingen und die beiden Kommunen bezahlen. Wie viel, das steht jetzt fest.

Stuttgart - Der Schock saß tief im vergangenen Jahr. Die Kosten für die Verlängerung der S-Bahn-Linie 2 von Filderstadt nach Neuhausen auf den Fildern explodierten auf 209 Millionen Euro. Zudem sollte das Projekt erst Mitte 2026 fertig sein. Zur Erinnerung: Ursprünglich war von 125 Millionen Euro die Rede und die Inbetriebnahme auf Ende 2022 terminiert. Nun geht es schrittweise dem für Frühjahr 2022 geplanten Baubeginn entgegen. Ende März, so erklärte der regionale Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler, sei eine öffentliche Erörterungsverhandlung geplant, in der über die Einwände von Bürgern und Verbänden beraten wird. Zudem sind die finanziellen Rahmenbedingungen mittlerweile fixiert.

Komplizierte Kostenaufteilung

Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat die mit dem Kreis Esslingen und den Kommunen Neuhausen und Filderstadt ausgehandelte Finanzierungsvereinbarung gebilligt. Darin ist geregelt, wie die nicht durch Bundes- und Landeszuschüsse gedeckten Kosten für Bau und Betrieb der S-2-Verlängerung verteilt werden. Danach sollen durch den Bund 96,9 bis 104,4 Millionen Euro und vom Land 32,3 bis 34,8 Millionen Euro übernommen werden – das wären insgesamt rund 80 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten in Höhe von 174 Millionen Euro. Am Rest und den 34 Millionen Euro, die nicht bezuschusst werden, beteiligt sich die Region Stuttgart zu zwei Dritteln – das ergibt eine Summe zwischen 46,4 und 53,4 Millionen Euro. Das letzte Drittel wird je zur Hälfte vom Kreis Esslingen (11,6 bis 13,3 Millionen Euro) und von Neuhausen und Filderstadt (je 5,8 bis 6,7 Millionen Euro) getragen.

Auch der Betrieb kostet Geld

Allerdings müssen der Kreis und die beiden Kommunen auch zum Betrieb der S-Bahn der Region Geld zuschießen. Dabei handelt es sich um den Kauf von drei S-Bahn-Fahrzeugen, der mit 24,42 Millionen Euro zu Buche schlägt, und um die Betriebskosten: in den ersten zehn Jahren 9,6 Millionen Euro. Für den Kreis kommen nochmals 6,5 Millionen Euro auf die Rechnung, für Neuhausen und Filderstadt je 3,25 Millionen Euro. Im Esslinger Kreistag und in den Gemeinderäten der beiden Kommunen beginnen im März die Beratungen, alle Entscheidungen sollen bis Ende April gefallen sein. Der Verkehrsausschuss der Region hat das Vertragswerk gebilligt – trotz der hohen Kosten.

Bei der 3,9 Kilometer langen, von den SSB geplanten Bahnstrecke werden zwei Stationen neu gebaut. Sie endet in Neuhausen, könnte aber später ins Neckartal verlängert werden.