Wie lange der Ball noch ruht, hängt vorrangig von den Entscheidungen der Politik ab Foto: dpa/Franz-Peter Tschauner

Beim Handball-Verbandstag haben sich die Delegierten deutlich für eine Einfachrunde ausgesprochen ab dem Wochenende 6./7. Februar ausgesprochen.

Bad Cannstatt - M it Bauchschmerzen starteten im Oktober auch im Bezirk Rems-Stuttgart viele Vereine in die Meisterschaftsrunde 2020/21. Mit viel Aufwand wurde versucht, die Hygienekonzepte umzusetzen, damit das Ballwerfen in der Halle – teilweise auch mit einem geringen Anteil an Zuschauern – möglich war. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen zeichnete sich der frühzeitige Abpfiff jedoch schnell wieder ab. Zumal der Verband den Vereinen freigestellt hatte, ohne Strafen und Punktabzug die Begegnungen im Vorfeld absagen zu können. Davon machten viele Klubs Gebrauch, sodass beispielsweise im Bezirk Rems-Stuttgart an einem Spieltag mehr Partien abgesetzt als durchgeführt wurden. Drei angesetzte Spieltage waren letztlich absolviert – manche Mannschaften haben noch gar keine Partie bestritten – dann kam die Unterbrechung durch den Teil-Lockdown.

Wie und wann geht es nun weiter mit Handball? Das war das Hauptthema auf dem am vergangenen Wochenende virtuell stattgefundenen 34. Verbandstag des Handballverbands Württemberg (HVW). Mit großer Mehrheit – 89 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen und 9 Enthaltungen – schlossen sich die Delegierten dem Dringlichkeitsantrag des Präsidiums zur Fortführung des Spielbetriebs bei den Männern und Frauen der Saison 2020/21 an. Dieser sieht die Wiederaufnahme des Punktspielbetriebs frühestens am Wochenende, 6. und 7. Februar, vor. Dementsprechend wird die Hinrunde, die für gewöhnlich noch in den Januar hineinreicht, ersatzlos gestrichen. Aber nicht ganz. Die bis zum Teil-Lockdown ersten drei Spieltage beziehungsweise die Ergebnisse behalten ihre Gültigkeit. Letztlich soll der Endstand der Spielzeit 2020/21 mittels einer Einfachrunde erzielt werden – also jeder gegen jeden. Mit dem eigentlichen Rückrundenstart eben am ersten Februar-Wochenende soll dies erfolgen. Voraussetzung dafür ist aber die Aufhebung des Teil-Lockdowns der Politik spätestens Mitte Januar. „Schließlich brauchen die Spieler eine Vorlaufs- beziehungsweise Trainingszeit. Vor der Runde ging man von drei Wochen aus. Diese Zeitspanne wäre immer noch empfehlenswert, mit zwei Wochen klappt es aber wohl auch“, sagt HVW-Verbandsmanager Thomas Dieterich.

Sollte vonseiten der Politik im Januar noch kein grünes Licht erfolgen, hat der Verband seinen Notfallplan zeitlich erweitert – maximal bis zum 13./14. März. Bis zu diesem Zeitpunkt sei es noch möglich, die Saison durchzuführen – jedoch müsste die Runde in die Verlängerung gehen und zwar um rund zwei Monate bis zum 27. Juni.

Ist es aber erst nach dem März-Termin möglich, den Ball wieder durch die Halle zu werfen, ist noch ungewiss, was mit der Spielzeit 2020/21 passiert. „Wir denken positiv und wollen alles versuchen, um die Einfachrunde irgendwie über die Bühne zu bringen“, so Dieterich. Der Verbandsmanager denkt an einen flexiblen Spielplan, unter anderem auch an englische Wochen. „Denkbar wären Spiele beispielsweise freitags und dann wieder sonntags, oder eben unter der Woche.“