Es ist vollbracht, der Schrei der Erleichterung laut: Frank Stäbler erringt sich die ersehnte Olympia-Medaille. Foto: dpa/Swen Pförtner

Weit weg, aber nah dran: Bei der Abschiedsvorstellung des deutschen Ausnahmeringers in Tokio fiebern Familie und Fans in Musberg mit.

Musberg - Hören konnte er es nicht, aber wahrscheinlich hat er es gespürt. Auftritt Frank Stäbler in Tokio, wenn auch nur auf dem Bildschirm. Sein Gesicht entschlossen, als wolle er einen ICE von der Matte drücken. Seine Fans in der Traktorhalle des elterlichen Hofs in Musberg kneten dagegen seit Minuten nervös die Hände, zupfen an ihren grünen Frank Stäbler – Team Germany Shirts oder beißen sich auf die Lippen. Aber jetzt entlädt sich die Spannung in einem Höllenlärm. „Franky, Franky“, donnert es unterm Dach. Gäbe es hier noch Hühner, würden sie tot von der Stange fallen. Die geimpft, genesen, getestete und vor allem nervöse Gemeinde kocht, die Luft ist elektrisch wie vor einem Gewitter. Schafft er es? Die ganze Familie ist da, Vater Theo versucht Ruhe auszustrahlen, Mutter Michaela ballt immer wieder die Fäuste und springt auf, nur Stäblers Frau Sandra bleibt ruhig. Muss sie auch, weil sie die beiden kleinen Töchter Alia und Mara auf dem Schoß hat.