Die Vietnamesischen Hängebauchschweine in der Wilhelma dürfen derzeit nicht gebürstet oder angefasst werden von Besuchern. Foto: Iris Frey

In der Wilhelma ist die Anlage der vietnamesischen Hängebauchschweine derzeit geschlossen. Der Grund: Eine Vorsichtsmaßnahme wegen der Afrikanischen Schweinepest.

Die Wilhelma schützt ihre Tiere vorsorglich vor der Afrikanischen Schweinepest und hat deshalb die Anlage der Vietnamesischen Hängebauchschweine im Asiatischen Schaubauernhof für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Wie Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann auf Nachfrage erklärt, gelten diese Vorsichtsmaßnahmen seit Anfang August, um die Einrichtung gegen eine mögliche Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. In der Anlage konnten die Besucher die Tiere auch bürsten, doch das ist jetzt untersagt. „Auch ein Berühren der Tiere durch den Zaun ist nicht erlaubt“, erläutert Meierjohann. Außerdem wird auf das ohnehin für alle Tiere in der Wilhelma geltende Fütterungsverbot hingewiesen.

Für Besucher besteht kein Risiko

Für die Besucher gebe es im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest keinerlei Risiko, erklärt der Sprecher. Die Maßnahmen dienten dem Schutz der Tiere. Hintergrund sei, dass der für alle Schweinearten hochgefährliche Schweinepest-Virus über die Schuhsohlen verbreitet werden kann, beispielsweise nach einem Waldspaziergang in einem Seuchengebiet. Der Zugang zur Anlage der Vietnameschen Hängebauchschweine sei daher aktuell nur noch Tierpflegerinnen und Tierpfleger gestattet – auch sie müssen strenge Hygienemaßnahmen beachten. Die Maßnahmen seien in Abstimmung mit dem zuständigen Veterinäramt getroffen worden.

Virusinfektion ist für die Tiere unheilbar

Die Schweinepest ist eine schwere, hoch ansteckende und unheilbare Virusinfektion, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt und für den Menschen ungefährlich ist. Es ist nicht möglich, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Der Virus wird über den direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren übertragen, vor allem über Blutkontakt. Er kann aber auch indirekt über verschmutzte Gegenstände wie Werkzeuge, Autos, Schuhe, Lebensmittel oder über kontaminiertes Futter von einem Tier aufs nächste übergehen.

Seit Juni Fälle in mehreren Bundesländern

Die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen ist nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bisher in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten, seit Mitte Juni in Hessen, Rheinland-Pfalz und kürzlich im August bei einem krank erlegten Wildschwein in Baden-Württemberg. Die Tierseuche verbreitet sich seit 2014 in Europa. Vor allem östliche Länder sind betroffen. Bei Schweinen ist nach Angaben des Bundesministeriums die Schweinepest bisher in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen aufgetreten.