Schaut putzig aus und wird dennoch diskriminiert: der Feldhamster Foto: dpa

Unser Kolumnist KNITZ hat selbst noch nie einen besessen. Gleichwohl leidet er in diesen Tagen mit dem Hamster und fragt sich: Was treiben eigentlich die sogenannten Tierschützer?

Stuttgart - Seit Tagen fragt sich KNITZ, was die ganzen sogenannten Tierschützer eigentlich derzeit so treiben. Sonst wegen jedem verendeten Goldfisch einen Sturm im Wasserglas auslösen. Aber jetzt, da in öffentlichen Debatten massenhaft ein unschuldiger Nager in den Dreck gezogen wird, jetzt plötzlich herrscht Schweigen im Walde.

Um es klar zu sagen: Der irre, triebgesteuerte, maßlose Erwerb von Klopapier in Supermärkten und Drogerieketten ist mit dem Hamstern des Hamsters nicht zu vergleichen. Der Mensch schleppt sich bei den so bezeichneten Hamsterkäufen schier zu Tode und ist auf Hilfsmittel angewiesen. Der Hamster (Cricetinae) ist ein Profi. Der braucht weder Tragetaschen noch Einkaufstrolleys. In den Backentaschen eines Zwerghamsters haben Forscher 42 Sojabohnen entdeckt. In Worten: zweiundvierzig!

Sagt lieber Raffzahnerei

Deshalb, liebe Toilettenpapiereinsacker: Erst mal die Backen mit Klorollen füllen. Dann seid ihr eines Hamsters würdig. Und das sollten sich bitte auch jene merken, die Raffzahnerei gedankenlos als Hamsterkäufe bezeichnen. KNITZ findet, wir sollten uns darauf einigen: Wer in einer Zoohandlung einen Hamster käuflich erwirbt, ist ein Hamsterkäufer. Das Klopapereinsacken fällt unter die Rubriken Ego-Shopping und Habgierhandlung.

Von unzähligen Spaßvögeln hat KNITZ in diesen Tagen eine Mängelliste zugeschickt bekommen, auf der vermerkt ist, welche Artikel in Zeiten von Corona angeblich in welchen Ländern knapp werden, als da wären: Medikamente und Waffen (USA), Zigaretten und Grappa (Italien), Kondome und Rotwein (Frankreich), Haschisch und Käse (Holland) sowie Whisky (Schottland).

Weshalb im falschen Land?

Unter auf der Liste taucht Deutschland auf mit den Mangelartikeln Klopapier und Mehl. Dann folgt der Hinweis: „Ich bin im falschen Land!!!“

KNITZ weiß nicht, wie Sie dazu stehen, aber er lebt gern in einem Land, in dem es nach wie vor Käse, Rotwein und Kondome gibt. Auf Waffen und Zigaretten kann er zur Not verzichten.