Daniel Brühl (links) mit Peter Kurth in „Nebenan“. Der Film ist das Regiedebüt des Schauspielers und in diesem Jahr im Rennen um den Goldenen Bären mit dabei. Foto: Reiner Bajo

Die Berlinale will trotz Pandemie neue Filme auszeichnen. Im Wettbewerb laufen diesmal mehrere deutsche Produktionen – darunter ein Film, bei dem Schauspieler Daniel Brühl Regie geführt hat und gleichzeitig die Hauptrolle spielt.

Berlin - Bei der Berlinale gehen gleich mehrere deutsche Produktionen ins Rennen um den Goldenen Bären. 15 Filme laufen im Wettbewerb, vier davon stammen von deutschen Regisseurinnen und Regisseuren. Dazu gehören das Regiedebüt von Schauspieler Daniel Brühl und eine Literaturverfilmung von Dominik Graf. Letzterer hat mit „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ Erich Kästners Roman von 1931 verfilmt, mit Tom Schilling in der Hauptrolle.

Brühl lässt in „Nebenan“ zwei unterschiedliche Figuren in einer Berliner Kneipe aufeinander treffen. Brühl spielt an der Seite von Peter Kurth („Babylon Berlin“) selbst mit. Im Wettbewerb läuft auch ein Film von Regisseurin Maria Schrader („Unorthodox“). „Ich bin dein Mensch“ erzählt von einer Begegnung mit einem humanoiden Roboter, Maren Eggert und Sandra Hüller („Toni Erdmann“) sind dabei. Auch auf der Liste: die Dokumentation „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Wegen der Pandemie werden die Filmfestspiele 2021 geteilt. Im März ist ein digitales Treffen der Filmbranche geplant, dann soll eine Jury auch die Preisträger bekannt geben. Im Juni soll es ein öffentliches Festival geben.

Auch internationale Namen sind vertreten. Die Französin Céline Sciamma („Porträt einer jungen Frau in Flammen“) geht mit ihrem Projekt „Petite Maman“ ins Rennen. Mit dabei sind auch der Südkoreaner Hong Sangsoo, der Franzose Xavier Beauvois, der Rumäne Radu Jude und der Japaner Ryusuke Hamaguchi. US-Produktionen sind dieses Mal keine dabei.

Dass die Berlinale vorerst ins Internet zieht, hat neue Fragen aufgeworfen. Welche Produktionsfirma will einen Stream zur Verfügung stellen? Anfang März können zunächst Fachleute die Filme online sehen. Wann das Publikum sie sehen kann, steht noch nicht fest. Derzeit sind die Kinos in Deutschland noch geschlossen. Die Berlinale war im vergangenen Jahr eine der letzten Großveranstaltungen, die noch stattgefunden hatte. Die 71. Ausgabe hätte eigentlich am gestrigen Donnerstag eröffnet werden sollen. Es sei für sie keine Option gewesen, „die Berlinale einfach abzusagen“, sagte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek. „Wir haben nach einer bestmöglichen Lösung gesucht.“ Die Berlinale zeigt normalerweise rund 400 verschiedene Filme.