Filmstill aus „LikeABosch“ Foto: Spotlight

Das Stuttgarter Werbefilm-Festival Spotlight feiert sein Überleben im Internet – und hat 29 Preise an Profis und an Studenten verliehen.

Stuttgart - Erstmals hat das Spotlight-Festival 2020 rein digital stattgefunden – mit interessanten Ergebnissen. Nach zehn Stunden Videokonferenz hatten die 27 Fachjuroren des 23. Festivals für „Bewegtbildkommunikation“unter der Leitung von Überground-Chefin Jo Marie Farwick (Professional) und Embassy of Dreams-Boss Helmut Hartl (Students) die eingesandten 331 Profi- und Studentenarbeiten bewertet. 49 Clips schafften es ins Finale, am Ende gab es sieben Mal Gold, acht Mal Silber und 14 Mal Bronze. Unter den Preisträgern sind auch neun studentische Arbeiten.

Hinzu kamen 24 Publikumspreise. Auffällig war, dass das Publikumsvoting und die Fachjury nur in wenigen Fällen ähnliche Präferenzen hatten. Ein Beispiel: Während die Fachjury den Bosch-Spot „#LikeABosch“ gleich in zwei Kategorien mit Gold bedachte, ging dieser Beitrag bei den Online-Wählern leer aus. Die gaben ihre Stimme stattdessen lieber dem ebenfalls von Jung von Matt kreierten Bosch-Clip „The Llama Drama“. Zu den weiteren Publikumsfavoriten gehören die Aktion-Mensch-Kampagnen „Stück zum Glück“ und „Mission Zukunft 2“ von Kolle Rebbe, die bei der Fachjury hingegen kaum Beachtung fanden. Immerhin einigten sich beide Gremien auf die Prämierung des BMW-Clips „The Smalll Escape“ von Jung von Matt.

Die Spotlight-Awards genießen einen hohen Stellenwert innerhalb der Kreativbranche.

Hoher Stellenwert in der Kreativbranche

Die Preise (Auswahl): Gold für „The Tampon Book“ von Scholz & Friends und „ ABOUT YOUr Choice“ von Kolle Rebbe GmbH, Silber für „#Move For Equality“ und „Life Lolli“ von BBDO Group/CraftWork, „Pick-Up“ (SevenOne/Talpa), Bronze für „BVG – Nächster Halt: Weltkulturerbe“ (Jung von Matt AG/Tony Petersen Film), „Wooden Metropolis“ (thjnk AG/ PX2), „In your hands” (TankTank), „Signs“ (MRM/dropout), „Der AfD-Blocker“ (Scholz & Friends“), „ALL41“ (Kolle Rebbe)

Unter den studentischen Arbeiten wurden mit Gold ausgezeichnet: Emilia Möbus’ „Blowing Bubbles“, ein Film über einen Schiedsrichter, der unter Anfeindungen leidet, und Marlen Valiens „Reclam“ über die Faszination des Lesens. Eine dritte Goldprämie ging an Pascal Schelbli, der wie Valien an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert („The Beauty“ über die Verschmutzung der Meere). Sie erhielten als Preisgeld je 1500 Euro.

Obwohl oder vielleicht gerade weil ein „normales“ Festival nicht möglich war, hatte das Votum des Publikums diesmal mehr Gewicht als je zuvor. Schließlich erlaubte die Präsenz der Wettbewerbsspots im Internet allen Interessierten die Teilnahme, völlig unabhängig vom Aufenthaltsort. Von ihrem „Stimmrecht“ machten rund 1000 Menschen Gebrauch. Zukünftig soll das Online-Voting fester Bestandteil des Spotlight-Festivals werden. Mehr Informationen gibt es unter www.spotlight-festival.de. Dort sind auch alle prämierten Spots zu sehen.