René Casselly im Jahr 2015 beim Weltweihnachtscircus. Der 18-Jährige spielte mit den Elefanten, mit denen er von klein auf vertraut ist. Foto: Iris Frey/Iris Frey

Vor sieben Jahren war der heute gefeierte Artist René Casselly beim Weltweihnachtscircus auf dem Wasen – mit Elefanten.

Da ist er wieder, werden viele Besucher des Weltweihnachtscircus sagen, und sich freuen, wenn sie René Casselly in der Manege wiedersehen, den charmanten, sportlichen Artisten, der auch neben Clown Bello Nock die Plakate für das besondere Zirkusereignis mit Spitzenartisten aus aller Welt in Stuttgart ziert. Gut trainiert, stets freundlich und mit einem strahlenden Lächeln ist er da. Die Ausstrahlung, die er bereits vor sieben Jahren versprühte, als er mit seiner Familie im Weltweihnachtscircus mit Elefanten aufgetreten ist, hat der 25-Jährige nicht verloren, im Gegenteil.

Noch etwas ist bei ihm geblieben: die Liebe zu den Tieren. Während er jetzt ein spektakuläres Pas de trois mit Schwester und Lebenspartnerin hoch zu Ross zeigt, war er im Dezember 2015 im Alter von 18 Jahren mit seiner großen Liebe, den Elefanten, zu erleben. Die Wintersonne schien an jenem Dezembertag vom strahlend blauen Himmel auf dem Stuttgarter Wasen beim Besuch hinter dem großen Zirkuszelt im Interimszuhause der italienischen Artistenfamilie.

Der 18-Jährige ließ sich im Freien spielerisch von einem Elefanten kurz hochziehen, strahlte begeistert und spielte mit dem Dickhäuter Ball. Dann im Wohnzelt der Besuch bei den weiteren Elefanten. Die standen zwar vor dem Neuling mit Block und Kamera nicht Kopf, aber einer stellte sich doch glatt und ohne viel Aufhebens einfach auf die Hinterbeine. Und zur Abrundung: René Casselly junior und sein Vater gleichen Vornamens platzierten sich vorne unter den Dickhäuter. Natürlich furchtlos. Lächelnd. Stolz. Lediglich die Knie der Reporterin und Fotografin zitterten voller Respekt in Anbetracht der riesigen mächtigen Dickhäuter, die ihr hier so zum Greifen nah, unmittelbar gegenüberstanden. So entstand ein fröhliches Familienfoto. Denn: Die Tiere, mit denen René Casselly in siebter Generation seiner Zirkusfamilie aufgewachsen ist, bezeichnete er als „seine Geschwister“. Schließlich ist er von klein auf mit ihnen vertraut. Diese Tierliebe war bei ihm damals schon erlebbar. Und auch etwas Wehmut. Denn vor sieben Jahren war bereits klar: Die fünf Elefanten, die die Familie hatte, war die letzte Generation dieser Art. Damals gab es schon erste Diskussionen um den Tierschutz. Dabei stellte der städtische Veterinär 2015 bezüglich Tierhaltung und Pflege der Familie ein tadelloses Zeugnis aus, der den Zirkus bei seinem regulären Kontrollgang besucht hatte.

Familienfoto mit Elefanten im Wohnzelt

Gnadenhof für Tiere errichtet

Der mittlerweile in Ungarn wohnende Casselly kümmert sich trotz seiner aktuellen Let’s-Dance- und Ninja-Warrior-Karriere im Fernsehen weiter um seine Tiere auf dem von ihm errichteten Gnadenhof und freut sich: „Wir haben sogar noch ein paar weitere Elefanten aufnehmen können.“

Im Weltweihnachtscircus in Stuttgart indessen sind nun andere Tiere mit ihm die Stars in der Manege: sogenannte Noriker, eine Pferderasse, die aus Österreich kommt. Es sind kräftige ausdauernde Gebirgskaltblutpferde. Die Vierbeiner mit dem breiten Rücken tragen scheinbar gelassen in der Manege René, seine Schwester Merrylu und Renés Lebenspartnerin Quincy Azzario bei atemberaubenden Aktionen. Besonders erfreulich: Trotz seiner vielen Erfolge in unterschiedlichen Bereichen ist der Artist bescheiden geblieben: „Ich bin dankbar und stolz, Teil der Show sein zu dürfen“, sagte er kurz vor Beginn des Weltweihnachtscircus.