Illegaler Welpenhandel. (Symbolbild) Foto: dpa/Marion Wünn

In Corona-Zeiten sehnen sich viele Menschen nach einem kleinen Vierbeiner an ihrer Seite. Doch beim Kauf der Tiere haben sich unseriöse Geschäfte entwickelt.

Berlin - Treue braune Augen, eine feuchte Schnauze und flauschiges Fell - bei dem Anblick wird so manchem weich ums Herz. Besonders in der Corona-Pandemie wünschen sich viele Menschen einen tierischen Begleiter an ihrer Seite. Doch bei der Suche nach dem richtigen Tier landen etliche bei dubiosen Händlern. Das Resultat: Der unseriöse und teils illegale Welpenhandel boomt.

Laut dem Deutschen Tierschutzbund hat die gestiegene Nachfrage nach Haustieren im Corona-Jahr 2020 das unerlaubte Geschäft mit den Vierbeinern massiv angekurbelt. „Die Zahl der illegal gehandelten Hunde hat sich im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Und 2021 scheint nicht besser zu werden: „Fast jeden Tag hat man das Gefühl, dass Tiere beschlagnahmt werden müssen.“

„Hundewelpen sind in der Corona-Pandemie noch mehr gefragt als sonst“

Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten dürfen Hunde frühestens im Alter von 15 Wochen aus dem Ausland einreisen, weil sie einen ausreichenden Impfschutz gegen Tollwut haben müssen. Eine Impfung sei erst bei 12 Wochen alten Hunden möglich. Danach muss sich noch der Impfschutz aufbauen. Daher seien die Papiere der Tiere oft gefälscht.

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Das Problem hat inzwischen auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erreicht. „Hundewelpen sind in der Corona-Pandemie noch mehr gefragt als sonst“, sagte eine Sprecherin. Entsprechende Portale im Internet sind voll mit Anzeigen für Hunde und Katzen. Nicht alle davon kommen von vertrauenswürdigen Händlern. Viele der Tiere würden - meist im Ausland - unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen und nach Deutschland transportiert.

Welpen werden zu früh vom Muttertier getrennt

„Zu früh werden die Welpen häufig vom Muttertier getrennt, werden weder entwurmt noch mit wichtigen Impfungen versorgt und zudem tierschutzwidrig transportiert und schlecht versorgt“, so die Sprecherin. Das würden Käufer aber häufig erst später sehen - wenn die Welpen schwer erkranken. Im Kampf gegen die unseriösen Geschäfte arbeitet das Bundesministerium an einer Branchenvereinbarung der Verkaufsplattformen mit klareren Regeln für den Online-Tierhandel.

Doch wie können Tierkäufer erkennen, ob alles mit rechten Dingen zugeht? „Faustregel ist, keinen Hund übers Internet zu kaufen“, sagte Schmitz. „Man kann sich dort informieren, aber danach sollte man ins Tierheim oder zu Züchtern gehen.“