Bei den vom Iran abgeschalteten Geräten soll es sich um Messkameras für Anreicherungsprozesse handeln. (Symbolfoto) Foto: AFP/ATTA KENARE

Zwei Kameras zur Überwachung der Nuklearanlagen im Iran sollen abgeschaltet werden, das kündigte das Land an. Entgegen der Befürchtungen vom Westen und Israel hatte Teheran stets betont nicht nach Atomwaffen zu streben.

Iran hat die Abschaltung von zwei Kameras zur Überwachung seiner Nuklearanlagen angekündigt. Über den Schritt der staatlichen Atomorganisation berichtete am Mittwoch der Staatssender Irib.

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) verabschiedete am Abend in Wien eine Resolution, in der Teheran zur vollen Kooperation mit IAEA-Inspektoren aufgerufen wurde. Unter den 35 Ländern in dem Gremium stimmten laut Diplomaten nur Russland und China dagegen, drei Länder enthielten sich.

Teheran hat betont, nicht nach Atomwaffen zu streben

Teheran hat stets betont, nicht wie vom Westen und Israel befürchtet nach Atomwaffen zu streben, sondern Uran nur für Atomkraftwerke und für wissenschaftliche und industrielle Zwecke zu verwenden. Die IAEA war jedoch bislang nicht in der Lage, dies zu bestätigen.

Bei den nun abgeschalteten Geräten soll es sich um Messkameras für Anreicherungsprozesse handeln. Um welche Anlagen es genau ging, wurde nicht gesagt. Derzeit wird im Iran nach offiziellen Angaben in Natans Uran angereichert. Die Kameras waren zuletzt aktiv, die gespeicherten Daten werden jedoch seit Anfang 2021 nicht mehr an die IAEA weitergeleitet.

Noch keine glaubwürdigen Erklärungen abgegeben

Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA hatten die Resolution bei der IAEA eingebracht. Eigentlich hätte der Iran nämlich bis Anfang Juni Antworten zu möglichen geheimen Atom-Aktivitäten in der Vergangenheit liefern sollen. Laut IAEA-Chef Rafael Grossi hat die Islamische Republik noch immer keine technisch glaubwürdigen Erklärungen abgegeben.

Über Beschränkungen des iranischen Atomprogramms wird seit Monaten in Wien unter Vermittlung von China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland verhandelt. Der diplomatische Prozess zur Rettung des Atompaktes mit dem Iran aus dem Jahr 2015 ist seit Monaten jedoch festgefahren. Die neuerliche Beschränkung des iranischen Atomprogramms ist fast ausverhandelt, doch Washington und Teheran sind noch uneins über die Aufhebung von US-Sanktionen.