Putin Bestrebungen, das Bevölkerungswachstum voranzutreiben, wurden durch das Coronavirus zunichtegemacht. Foto: dpa/Mikhail Klimentyev

Russlands Bevölkerung schrumpft erstmals seit 15 Jahren. Ein Grund dafür ist das Coronavirus – allerdings gibt es auch andere Ursachen.

Moskau - In Russland ist die Einwohnerzahl erstmals seit 15 Jahren wieder geschrumpft. Sie sank nach Angaben der Statistikbehörde Rosstat im vergangenen Jahr um etwa eine halbe Million, wie die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag berichtete. Demnach lebten im flächenmäßig größten Land der Erde rund 146,2 Millionen Menschen. Experten sehen den Hauptgrund für den Rückgang in der Corona-Pandemie. Nach Angaben des Statistikamtes starben allein von Januar bis November 2020 rund 229 700 Menschen mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einer Übersterblichkeit von mehr als 13 Prozent.

Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen

Kremlchef Wladimir Putin verlangt seit langem mehr Anstrengungen, damit die Bevölkerung wächst. Er hatte in einer Rede im vergangenen Jahr niedrige Einkommen als ein Hindernis bezeichnet. Als weitere Gründe dafür sehen Experten auch die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen ins Ausland und die niedrige Geburtenzahl.