Oliver Barta soll das Gewicht von Südwestmetall in der Tarifpolitik bewahren. Foto: Privat

Der Hesse Oliver Barta wird neuer Hauptgeschäftsführer beim Arbeitgeberverband Südwestmetall. Auf den bisherigen Amtsinhaber Peer-Michael Dick wartet noch ein besonderes Projekt mit der IG Metall.

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall erhält zum 1. März 2023 eine neue Nummer eins für das operative Geschäft: Der Jurist Oliver Barta wird neuer Hauptgeschäftsführer und damit Nachfolger von Peer-Michael Dick.

Der 55-jährige Barta war seit 2007 bis zuletzt bei der Bosch Thermotechnik in Wetzlar für die internationale Personalarbeit des Konzerns verantwortlich. Zuvor war der in Eschwege geborene Manager in verschiedenen leitenden Positionen tätig, unter anderem bei Mannesmann Rexroth.

Verhandlungsführer in Hessen

Seit mehr als zehn Jahren gehört er dem Vorstand von Hessenmetall an, wo er als Verbandsvize seit 2020 in den Tarifrunden die Verhandlungen führt. Beim Dachverband Gesamtmetall sitzt Barta im tarifpolitischen Vorstand. Zeitgleich ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenversicherung in Hessen.

Der 55-Jährige wird von März an zunächst gemeinsam mit Dick die Verbandsgeschäfte führen, um dann am 1. April die alleinige Hauptgeschäftsführung zu übernehmen. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen hervorragenden Experten gewinnen konnten, der neben seiner großen Erfahrung in der Verbändearbeit auch seine unternehmerische Perspektive einbringen kann“, sagte der Südwestmetall-Vorsitzende Joachim Schulz. So sei der Verband strategisch gut für die Zukunft aufgestellt. Was das für den Verband Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) bedeutet, würde zu gegebener Zeit entschieden, heißt es.

Dick ist ein Schwergewicht der Metallarbeitgeber

In Peer-Michael Dick geht ein Schwergewicht der Metallarbeitgeber von Bord. Unter seiner operativen Führung wurde Südwestmetall zur ersten Adresse in der tarifpolitischen Landschaft. An zahlreichen Tarifabschlüssen hat er an verantwortlicher Stelle, aber auch fast immer im Hintergrund, mitgewirkt. Dick habe es „jederzeit geschafft, mit seiner enormen tarif- und sozialpolitischen Kenntnis das Ehrenamt zu befähigen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, lobt Schulz.

Hochrespektiert ist Dick auch in der landespolitischen Szene. Seit 1992 war er beim Verband in leitender Position tätig, zunächst als Geschäftsführer der Bezirksgruppe Göppingen. Später wurde er Leiter der Tarifabteilung, seit 2008 ist er Hauptgeschäftsführer. Der 68-Jährige wird noch für eine Übergangszeit in anderer Funktion für den Verband tätig sein.

Einzigartiges Sozialpartnermodell in der Vorbereitung

Denn vor seinem Ausscheiden soll Dick für Südwestmetall noch mit der IG Metall ein Sozialpartnermodell für die Metall- und Elektroindustrie verhandeln. Die Sozialpartner seien schon weit vorangeschritten bei der Ausarbeitung der wegweisenden betrieblichen Altersvorsorge, die es in der geplanten Form noch in keiner Branche gebe, heißt es.

Südwestmetall und der nicht tarifgebundene Unternehmensverband Südwest (USW) vertreten die Interessen von mehr als 1800 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mit gut 650 000 Beschäftigten. Innerhalb der sogenannten M+E-Familie zählt Südwestmetall zu den größten regionalen Verbänden.