Wechsel an der Spitze des Zweckverbands Filderwasserversorgung (Fiwa): Der Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub (links) übernimmt das Amt vom früheren OB von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk. Der hat 15 Jahre an der Spitze der Fiwa gestanden. Foto: Caroline Holowiecki

Hahn auf, Wasser marsch, das ist hierzulande selbstverständlich. Im Großraum Filder und Neckar/Alb sorgt der Zweckverband Filderwasserversorgung dafür, dass Trinkwasser verfügbar ist. Doch die Versorgung wird wegen des Klimawandels herausfordernder.

Ob fürs Kochen oder in der Dusche: Für uns ist es das Normalste der Welt, den Hahn aufzudrehen und Trinkwasser zu erhalten. Möglich macht das im westlichen Teil des Landkreises Esslingen, konkret auf den Fildern und im Bereich Neckar/Alb, der Zweckverband Filderwasserversorgung (Fiwa), und dies seit gut 120 Jahren. Die Fiwa ist nach den Fernwasserversorgern der größte Gruppenversorger für Trinkwasser in Baden-Württemberg und beliefert etwa 145.000 Personen mit durchschnittlich 8,4 Millionen Kubikmetern im Jahr. Die Fiwa fungiert dabei quasi wie ein Großhändler, die Feinverteilung läuft über die jeweiligen Stadtwerke oder gemeindlichen Betriebe.

OB Christoph Traub wird neuer Zweckverbandschef

An ihr Wasser kommt die Fiwa über zwei Bezugsquellen. Zwei Drittel kommen über die Bodensee-Wasserversorgung in die Region – 183 Mitgliedskommunen und -verbände sind hier mit einem Bezugsrecht involviert –, zum anderen über das eigene Wasserwerk in Neckartailfingen. Dieses gewinnt sein Wasser aus dem teilweise mit Neckarwasser – bis zu 40 Prozent – angereicherten Grundwasser. Dann wird es aufwendig über Filter- und Enthärtungsanlagen aufbereitet. Die Förderung im Wasserwerk liegt bei durchschnittlich 2,5 Millionen Kubikmeter im Jahr.

Ein Blick auf die Enthärtungsanlage der Fiwa Foto: Archiv

Zum 1. April bekommt der Zweckverband einen neuen Vorsitzenden. Der Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub übernimmt das Amt vom früheren OB von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk. Der hat 15 Jahre an der Spitze der Fiwa gestanden. Der Wechsel findet in kniffligen Zeiten statt. „Die Versorgung mit Wasser, so selbstverständlich sie scheint, wird schwieriger“, sagt der scheidende Verbandschef. Der Klimawandel mit immer mehr Hitzeperioden und Dürrephasen stellt eine zuverlässige Versorgung mit Wasser vor Herausforderungen, denn gleichzeitig steigt der Bedarf. Die Bevölkerung wächst. In der Landwirtschaft muss zudem immer häufiger beregnet werden. Gerade auf der Filderebene ist das ein großes Thema.

Die Ressource Wasser wird immer wertvoller

Die Ressource Wasser werde daher deutlich an Wert zunehmen, sagt Christoph Traub. Er betont: „Wir werden an Spitzentagen erleben, dass wir an unsere Grenzen kommen.“ In der Vergangenheit ist das bereits geschehen. Christoph Traub erinnert sich in diesem Zusammenhang beispielsweise an den Sommer 2018, in dem Landwirte aufgefordert werden mussten, die Beregnung ihrer Äcker einzustellen. Sogar Standrohre seien seinerzeit eingesammelt worden. Für ihn gibt es eine klare Hierarchie: erst die Trinkwasserversorgung, dann Löschwasser und dann erst Wasser für die Landwirtschaft. Werde zu viel Wasser entnommen, würden Strafzahlungen fällig, was sich wiederum auf Gebühren auswirke.

Doch die Fiwa hat vorgesorgt. „Es ist uns gelungen, zusätzliche Wasserversorgungspotenziale zu sichern“, sagt Roland Klenk. Der Bezug von Bodenseewasser wurde um 20 Liter pro Sekunde auf insgesamt 250 aufgestockt. Gleichwohl wird das Thema Speicherung ein immer wichtigeres.

Elf Mitglieder, ein Verband