Kurz vor Gewittern fliegen meist viele kleine Insekten durch die Luft – doch warum ist das so? (Symbolbild). Foto: dpa/Matthias Balk

Wenn ein Gewitter bevorsteht, schwirren meist viele kleine schwarze Insekten um uns herum – umgangssprachlich werden die kleinen Tierchen Gewittertierchen genannt. Doch warum tauchen die Insekten immer bei Gewitter auf und sind sie gefährlich für Menschen?

Bei schwüler Gewitterluft sind die kleinen schwarzen Tierchen plötzlich überall. Zu tausenden schwirren die Fliegen in der Luft und landen auch auf den Menschen. Im Volksmund heißen die Insekten Gewittertierchen, der Fachbegriff ist Fransenflügler oder Thysanoptera.

Den Namen Fransenflügler haben die 3 mm großen Tiere aufgrund der Haarfransen an ihren Flügeln. Die kleinen Insekten können trotz ihrer kleinen Flügel allerdings meist nicht selber fliegen, sondern lassen sich vom Wind treiben. Dies ist auch der Grund warum sie vermehrt bei Gewitter auftauchen.

Kündigen die kleinen Tierchen tatsächlich Gewitter an?

Laut Laura Breitkreuz, Referentin für Biodiversität und Entomologie beim NABU, können die kleinen Tierchen tatsächlich als erstes Anzeichen für ein kommendes Gewitter gesehen werden. So gibt es manchmal Massenflüge der Fransenflügler, wenn die Temperaturen sich schnell von unter 20 Grad auf über 20 Grad ändern. Dies ist bei einem Gewitter meist der Fall. Bei kälteren Temperaturen fliegen die Fransenflügler nur selten.

Sind Gewittertierchen für Menschen gefährlich?

Fransentierchen sind für Menschen nicht gefährlich. Da die Gewittertierchen ihre Flugbahn nicht selbst ändern können, landen sie meist nur zufällig auf den Menschen. Dabei kann es passieren, dass sich die Tiere auf die Haut setzen und in manchen Fällen auch mit ihrem Mundwerkzeug stechen. Dies ist allerdings laut Laura Breitkreuz vom NABU „nicht gefährlich für die Menschen und auch kaum schmerzhaft“. Der Stich der Fransenflügler sei maximal mit einem Mückenstich vergleichbar.

Anders als Mücken ernähren sich die Fransenflügler von Pflanzensäften und nicht von Blut. Aus diesem Grund ist ein Stich von Fransenflüglern schnell wieder vorbei, wenn die Tierchen feststellen, dass die Person keine Pflanze ist.

Was hilft gegen Gewittertierchen

Es gibt ein paar Hausmittel, welche gegen die Gewittertierchen helfen. Dazu gehört zum Beispiel Brennnesselsud, Seifenlauge, Neem-Öl oder auch Klebefallen. Der NABU rät allerdings zur Vorsicht mit den Mitteln. Da diese nicht nur gegen Fransenflügler sondern auch gegen jegliche andere Insekten helfen, sollten sie nur im absoluten Notfall eingesetzt werden.

„Wir empfehlen eher einen naturnahen Garten oder Balkon zu gestalten, in dem sich die natürlichen Feinde der Fransenflügler ansiedeln können.“ so Laura Breitkreuz. Zu den natürlichen Feinden von Fransenflüglern gehören beispielsweise Florfliegen.