Seit Jahren ist die Unterstehhalle auf dem Friedhof ein Ärgernis: Bei einer großen Trauerfeier haben einige Besucher keinen überdachten Platz - das ändert sich nun. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit sorgt die Feierhalle auf dem Wangener Friedhof für Ärger bei Trauergästen. Bei Nieselwetter und Sturm werden sie im Regen und in der Kälte stehen gelassen. Das soll sich nun ändern. Der Gemeinderat hat 50 000 Euro für eine Teilverglasung der Aussegnungshalle bereit gestellt.

Der Unterstehraum auf dem Wangener Friedhof bewegt die Gemüter seit Jahren. Für eingefleischte Einwohner ist sie schlicht ein Dauerärgernis. Vielfach hatten die Bezirksbeiräte ihren Unmut mit entsprechenden Anträgen zum Ausdruck gebracht. Beim Stadtbezirks-Rundgang wurde auch den Bürgermeistern Peter Pätzold und Werner Wölfle der unwürdige Zustand vorgeführt. „Die Feierhalle gleicht einfach einer Bushaltestelle statt einem ansprechenden Raum, um von geliebten Menschen Abschied zu nehmen“, sagt Bezirksvorsteherin Beate Dietrich.

Das Problem: Für manche Beerdigung oder auch für die Aussegnung und für Trauerreden nach dem Gottesdienst in der Michaelskirche, versammeln sich die Trauernden in dem, auf einer Seite geöffneten, Unterstehbereich auf dem Friedhofsgelände. Dabei sind sie Regen, Schnee, Wind und Kälte ausgesetzt. Zudem ist die Akustik verheerend. In den hinteren Reihen sind die Trauerworte kaum noch zu verstehen. Mehrfach wurde die Problematik auch auf Bürgerversammlungen angesprochen. Die Halle „sei lediglich eine bessere Garage für Fahrzeuge“, so die vernichtende einhellige Meinung. Der Zustand „ist nicht nur hässlich, sondern erfüllt auch nicht die eigentliche Aufgabe, dass Trauergäste trocken bleiben“, sagt Dietrich.

Ein Neubau kommt aufgrund der zu erwartenden immensen Kosten nicht in Frage. Auch angesichts der geringen Anzahl an Trauerfeiern, die in der Unterstehhalle pro Jahr stattfinden. Laut dem technischen Referat waren dies sechs an der Zahl in 2017, noch etwas geringer fällt die Zahl für die Jahre zuvor aus. „Aber jeder, bei der die Gäste im Regen stehen müssen, ist eine zu viel“, betont Dietrich. Nun werden zumindest die „notwendigen Verschönerungen vorgenommen“, freut sich die Bezirksvorsteherin, „endlich“.

Nach Jahre langer Wartezeit hat der Gemeinderat in den Beratungen für den laufenden Doppelhaushalt 2018/2019 auf Antrag der Fraktionen von CDU und Freie Wähler nun 50 000 Euro für eine neue Teilverglasung beschlossen. Angedacht ist eine Glasfont auf der bislang offenen Längsseite des Unterstehraums. Diese soll mit Schiebetüren ausgestattet sein, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist eine Umsetzung der Maßnahme bereits in diesem Jahr möglich. Damit die Traugeräste nicht mehr im Regen stehen müssen.