Das 1911 erbaute Waldschlössle wird von der Stadt Fellbach renoviert. Es soll danach unter anderem wieder als Ausflugsziel dienen. Foto: Hauptmann

Die Stadt Fellbach hat das Waldschlössle erworben. Das 1911 gebaute Gebäude soll renoviert und nach dEnde der Arbeiten wider als Ausflugslokal eröffnet werden.

Fellbach - Das Waldschlössle auf dem Kappelberg hat für viele Fellbacher Symbolcharakter. Der Gebäudekomplex stand für Ausflüge mit der Familie und für die Waldheime der evangelischen Kirche, der bisherigen Eigentümerin. „Das Waldschlössle ist eine prägende Immobilie für Fellbach, an der viele Emotionen hängen“, stellte Oberbürgermeisterin Gabriele Zull bereits in der Gemeinderatssitzung im November vergangenen Jahres fest. Damals wurden der Kauf des rund 12 400 Quadratmeter großen Areals sowie dessen künftige Nutzung von den Stadträten mehrheitlich beschlossen.

So schnell wie möglich

„Selbstverständlich soll es jetzt so schnell wie möglich mit den Arbeiten vor Ort losgehen“, erklärt Oberbürgermeisterin Zull. Die Planungen für die bevorstehende Sanierung seien in den letzten Monaten trotz coronabedingter Einschränkungen nicht gestoppt worden. Das Gebäude wird künftig wie auch die Alte Kelter oder die Festhalle Schmiden von der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH verwaltet, die auch für die anstehende Renovierung die Verantwortung übernimmt. Der ursprünglich vorgesehene Zeitplan ist durch die Pandemie etwas ins Hintertreffen geraten. Geplant war, das evangelische Ferienwaldheim bereits im Jahr 2022 wieder auf dem Kappelberg stattfinden zu lassen. An diesem Ziel wird grundsätzlich festgehalten. Allerdings ist im Kaufvertrag vorsichtshalber das Jahr 2023 als spätester Termin hinterlegt. „Wir werden alles daran setzen, die Reaktivierung des Objekts, die ja auch die Kapazitäten des Waldkindergartens deutlich erweitern wird, zügig umzusetzen“, betonte Johannes Berner, der Erste Bürgermeister, bei der Vertragsunterzeichnung.

Gebäudekomplex 1911 errichtet

Der Gebäudekomplex, der aus dem 1911 errichteten Waldschlössle-Gebäude, dem Ende der 1960er-Jahre erbauten Waldheimgebäude sowie einer Reihe von Hütten besteht, liegt im Landschaftsschutzgebiet. Bis zum Jahr 2014 veranstaltete die evangelische Kirche in den Sommerferien das Waldheim auf dem Areal. Das soll auch künftig wieder so sein, detaillierte Pläne für die Wiederaufnahme des Ferien-Waldheimbetriebs wurden bereits erarbeitet. „Wir sind froh, für das Waldheim wieder eine gesicherte Heimat zu haben“, sagte Eva Bosch, die Vorsitzende des Kirchengemeinderates.

Mit dem Kauf des Waldschlössle-Areals für den gutachterlich ermittelten Preis von 236 000 Euro plant die Kappelbergstadt nach der Renovierung die Wiederaufnahme des Ausflugslokals, die Vermietung der Räume für private und geschäftliche Interessenten und den Ausbau des dortigen Waldkindergartens, der seit jeher vom Evangelischen Verein betrieben wird. Außerdem sollen in Kooperation mit weiteren Vereinen aus dem Stadtgebiet naturpädagogische Outdoor-Sport-Aktivitäten angeboten werden.