Der Rems-Murr-Kreis will demnächst wieder einen flächendeckenden Sirenenschutz aufbauen. Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Test hat ergeben: Die beiden mobilen Sirenenanlagen in Waiblingen-Beinstein funktionieren einwandfrei. Besorgte Anrufe von Bürgern gab es weder bei der Polizei noch bei der Feuerwehr.

Das Gefiepse und Gebimmel hat am späten Donnerstagvormittag zahlreiche Menschen auch im Rems-Murr-Kreis aufgeschreckt. „Na, alle wach?“, spaßte um 11.01 Uhr ein Kollege. „Ich bin total erschrocken, hatte die Vorabinfo total vergessen“, schilderte eine Waiblingerin hernach ihre Verblüffung. „Ich dachte, meine Apple Watch explodiert“, beschrieb ein Bürger aus Althüte seine Überraschung. Manche registrierten gar fünf einzelne Hinweise. Andere jedoch warteten – von den allgemeinen Ankündigungen eigentlich drauf eingestellt – vergeblich neben ihrem offenbar etwas älteren Modell. Die lauten, oft gar ohrenbetäubenden Aufrüttelmeldungen samt diverser Erklärungen auf dem Smartphone waren Bestandteil des bundesweiten Warntags, bei dem ein Großteil der mobilen Telefone per SMS in Alarm versetzt wurden.

Neben dieser modernen Variante gab es in einigen Kommunen im Landkreis auch den einst üblichen, herkömmlichen Weg – nämlich durch den Lärm von Sirenen. Dies allerdings ist in vielen Städten und Gemeinden an Rems und Murr nicht mehr möglich. So wurden auch in Fellbach die früheren Sirenen abgebaut, „seit die Alarmierung der Feuerwehr über Funk erfolgt“, wie Stadtbrandmeister Christian Köder erläutert.

Mobile Sirenen und Lautsprecherdurchsagen

Einige wenige Anlagen gibt es aber doch, wie die Pressestelle des Rems-Murr-Kreises in ihrer kleinen Bilanz zum Warntag berichtet: „Die Integrierte Leitstelle hat in Absprache mit den Gemeinden die Sirenen in Murrhardt, Plüderhausen und Burgstetten angesteuert.“ Die Sirenen konnten dabei seitens der Leitstelle „parallel zur bundesweiten Probewarnung technisch einwandfrei ausgelöst werden“. Die beiden mobilen Sirenenanlagen und die Lautsprecherdurchsagen in Waiblingen-Beinstein sowie die manuelle Auslösung und die Lautsprecherdurchsagen in Welzheim hätten ebenfalls einwandfrei funktioniert. „Von der Bevölkerung aus gab es weder bei der Integrierten Leitstelle (unter 112) noch bei der Polizei (110) besorgte Anrufe,“ sagt Rems-Murr-Kreisbrandmeister René Wauro.

In Waiblingen-Beinstein waren der Kommunale Ordnungsdienst und die Feuerwehr zugange, um die Anwohner in den Bereichen Waiblinger Straße, Mühlweg, Seewiesenstraße sowie der Quellenstraße und im Wohngebiet In den Auen zu warnen. Hierbei setzte die Stadt zwei mobile Sirenen sowie eine Lautsprecheranlage eines Feuerwehrfahrzeuges ein. „Der Warnton war auch in den höher liegenden Wohngebieten in Beinstein wie Hausweinberg und Obsthalde deutlich wahrzunehmen“, teilt die Rathaus-Pressestelle mit. Waiblingens Erster Bürgermeister Ian Schölzel und der Beinsteiner Ortsvorsteher Thilo Schramm begleiteten die Probewarnung vor Ort und seien „mit dem Ergebnis sehr zufrieden gewesen“.