Ministerpräsident Draghi ist sauer auf seine Koalition. Foto: AFP/Geert Vanden

Italiens Regierungsparteien schalten auf Wahlkampf und blockieren die Reformen des Ministerpräsidenten. Der will sich das nicht länger bieten lassen.

Rom - Mario Draghis Verärgerung war derart groß, dass er am Donnerstag vorzeitig ein Gipfeltreffen mit der Afrikanischen Union in Brüssel verließ, sich ins Flugzeug setzte und nach Rom zurückflog, um den Spitzen seiner Regierungskoalition die Leviten zu lesen. Die Parteien, erklärte der Premier während der Sitzung, sollen ihm klipp und klar sagen, ob sie noch bereit seien, die Reformen mitzutragen und bei der Modernisierung des Landes mitzuwirken. Wenn dies nicht mehr der Fall wäre, dann sei er die falsche Person am falschen Platz. „Ich beabsichtige nicht, hier einfach meinen Sessel zu wärmen“, wurde Draghi von einem Minister zitiert, der beim Eklat dabei gewesen ist.