Die Parteivorsitzenden Jörg Meuthen (links) und Tino Chrupalla stellen die Kampagne der AfD vor. Foto: AFP/Jens Schlüter

Kurz vor dem Parteitag zeigt die AfD, mit welchem Slogan sie in den Bundestagswahlkampf ziehen will. Normalität wird dabei groß geschrieben. Aber was bedeutet das aus Sicht der Partei?

Berlin - Mit dem Slogan „Deutschland. Aber normal.“ will die AfD in den Bundestagswahlkampf ziehen. Viele Menschen sehnten sich in der Coronapandemie nach Normalität zurück, sagte Parteichef Jörg Meuthen am Freitagabend bei der Vorstellung der Kampagne in Dresden. Die AfD sei dafür, die meisten der einschränkenden Maßnahmen zum Infektionsschutz zu beenden. Die Sehnsucht vieler Menschen nach Normalität beziehe sich aber nicht allein auf die Pandemie.

Er höre in Bürgergesprächen oft die Klage, „das ist doch alles nicht mehr normal“. Meuthen listete auf, was seine Partei für nicht normal halte – darunter zuallererst Themen wie „Genderpolitik“, eine „gesteuerte Migration“ sowie „Frühsexualisierung“ in Kindergärten und von kriminellen Clans beherrschte Stadtteile. Sein Co-Vorsitzender Tino Chrupalla kritisierte in diesem Zusammenhang, die Wirtschaft werde von EU-Vorgaben drangsaliert. Es gehe darum, die deutschen Werte Sicherheit, Ehrlichkeit und Sauberkeit wiederherzustellen.

Mit Blick auf die unterschiedlichen Strömungen in seiner Partei sagte Meuthen, hinter der Kampagne könne sich die gesamte AfD scharen. Am Samstag beginnt in Dresden ein zweitägiger Bundesparteitag der AfD, der turbulent werden könnte. Die rund 600 Delegierten wollen eigentlich ein Programm für die Bundestagswahl beschließen. Streit wird aber zur Frage erwartet, ob der Parteitag Spitzenkandidaten kürt. Außerdem steht ein Abwahlantrag gegen Meuthen auf der Tagesordnung.