Tino Chrupalla und Alice Weidel nach der Wahl in Riesa. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Wahl von Chrupalla und Weidel zeigt zwei Dinge. 1. Der AfD fehlt es an Auswahl für ihr Spitzenpersonal. 2. Die Wahl ist kein Zeichen für eine neue Einigkeit, kommentiert Korrespondentin Katja Bauer.

Mit Tino Chrupalla und Alice Weidel wurden zwei Spitzenkräfte gewählt, die schon der Bundestagsfraktion vorstehen. Solche Ämterhäufung hat die AfD bei anderen Parteien stets kritisiert – zu Recht. Die Entscheidung der Delegierten schafft hier das Problem der zu großen Machtfülle. Sie zeigt aber auch, dass es der Partei an alternativen Kandidaten für die Spitzenämter mangelt. So haben sich die Delegierten eben für eine Art Weiter-So entschieden. Wer aber eine Partei reformieren und einen will, der braucht viel Energie und Zeit. Als Fraktionschef im Bundestag, der nun auch noch einen vielstimmigen Bundesvorstand, sehr unterschiedliche Landesverbände und eine streitlustige Basis organisieren muss, hat man die eher nicht.