Der Auerhahn ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Foto: dpa/Michael Reichel

Zwei junge Männer sollen im August am Rande eines Volksfestes am Feldberg einen Auerhahn erschlagen haben. Video- und Fotoaufnahmen überführten sie.

Feldberg - Rund zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Auerhahns am Feldberg im Schwarzwald hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei junge Männer erhoben. Den heute 21- und 23-Jährigen werde ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz zur Last gelegt, teilte die Ermittlungsbehörde am Mittwoch in Freiburg mit. Dem Jüngeren werde zudem Tiertötung vorgeworfen. Das Duo hatte den Angaben zufolge im August vergangenen Jahres am Feldberg am Rande eines Volksfestes den Auerhahn in seinem Schutzgebiet gestört, aufgescheucht und bedrängt. Der heute 21-Jährige habe das Tier erschlagen. Die beiden Männer waren den Angaben zufolge betrunken.

Tat war beobachtet und gefilmt worden

Das Auerhuhn ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Im Schwarzwald geht der Bestand seit rund 100 Jahren zurück. Das Töten eines Tieres ohne vernünftigen Grund ist laut Tierschutzgesetz verboten. Es drohen demnach bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafen.

Die Tat ereignete sich abseits von Wanderwegen. Sie war von Passanten beobachtet, gefilmt und fotografiert worden. Die beiden Männer hatten gegenüber der Polizei angegeben, von dem Auerhahn attackiert worden zu sein und aus Notwehr gehandelt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hat laut ihres Sprechers Anklage beim Jugendrichter des Amtsgerichts Titisee-Neustadt erhoben. Der Richter muss nun entscheiden, ob und wann es zu einem Prozess kommt.