Nadine Müller und die Jacke Foto: RTL Deutschland

Die Kandidatinnen der Doku-Soap Shopping Queen beim Privatsender Vox kommen diese Woche aus Stuttgart. Mit welchen Hürden sie zu kämpfen haben.

Stuttgart - Da kommt man in den Laden, fragt nach zwei Mode-Klassikern und bekommt zur Antwort: „Ham wir net.“ So ist es Sabrina Brenci ergangen, und es haben geschätzte 500 000 Menschen zugeschaut, wie sie danach ganz entsetzt mit ihrem Verlobten Marcel auf dem Kleinen Schlossplatz stand. Was war passiert? Sabrina Brenci ist eine der Kandidatinnen, die im vorigen November bei der Stuttgart-Ausgabe der Dokusoap „Shopping Queen“ mitgemacht haben. Diese Woche strahlt der Sender Vox ihre nicht immer königlichen Einkaufserlebnisse rund um die Königstraße aus.

Am Dienstagnachmittag war Sabrina Brenci dran, die ihre Tour in der Boutique Abseits startete, wo sie getreu dem Wochen-Motto „Hommage an Karl Lagerfeld“ und ihrer persönlichen Vorgabe „Schwarz-Weiß“ einen Hosenanzug und ein Hemd kaufen wollte. „Ham mer net“, so trocken kann nur der stadtbekannte Winnie Klenk reagieren. Immerhin gab es ein Happy End: Sabrina sollte später in der Boutique „ihre“ Schuhe finden.

Nicht mit der Zusage gerechnet

Damit war für die 32-Jährige die Aufregung noch nicht vorbei; am Ende ihrer Tour durch eine Reihe vorgegebener Läden (schließlich braucht man eine Drehgenehmigung) hatte die Teamleiterin zwar noch genug Zeit, aber kein Geld mehr. Ihr Styling musste sie deshalb selbst übernehmen mit soeben erstandenen Produkten aus dem Drogeriemarkt. „Ich hab das Beste draus gemacht“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Jahrelang habe sie sich überlegt, bei dem Format mitzumachen. Im vorigen Sommer hat sie sich endlich beworben – als dann die Zusage kam, war sie trotzdem „kurz geschockt, aber positiv. Damit rechnest du nicht.“

Im Berufsleben ist Sabrina Brenci auch für den Einkauf zuständig; für ein Generalunternehmen ordert sie Baustellenmaterial in den Bereichen Sanitär, Heizung, Klima, Lüftung. Sie bezeichnet sich privat als durchaus „shopping-affin“, betrachtet die Sendung und den Kult um den Konsum aber differenziert. Bei Vox bekommen die Kandidatinnen ein Zeit- und ein Kostenbudget, an der Kasse werden die Scheine gezückt und gut. „Wenn ich mir privat etwas kaufe, dann bin ich superstolz, wenn ich mir die Sachen leisten kann“, sagt Sabrina Brenci. „Ich muss dafür sparen und gönne mir das dann.“

Seit acht Jahren bei Instagram

Nadine Müller, die Kandidatin an Tag vier, hat inzwischen selbst einen professionellen Umgang mit dem Thema Einkaufen. Seit acht Jahren hat sie den Instagram-Account „Shoppinator“, auf dem sie Urlaubsvideos, Fotos vom heimischen Wohnzimmer, aber auch Nagellack-Empfehlungen teilt. Heute ist das ihr Hauptberuf. Dennoch, sagt sie im Nachhinein, sei das, was im Fernsehen „superleicht“ aussehe auch für sie eine Herausforderung gewesen.

Das mag daran liegen, dass der Moderator Guido Maria Kretschmer ihr die Aufgabe zudachte, Lagerfelds Kult-Handschuhe ganz besonders in Szene zu setzen. „Und ich habe jeden Tag gesagt: ,Bloß nicht die Handschuhe!‘“, erinnert sie sich. Die fanden sich dann recht schnell im Fachgeschäft, aber beim restlichen Outfit wurde sie weder im „Bungalow“ noch im „Vintage Markt“ fündig – beides wie das „Abseits“ bekannte Stuttgarter Modeadressen.

Wohnung über dem Milaneo

Im Milaneo hat es dann geklappt – vielleicht ein gutes Zeichen, schließlich hat Nadine Müller einige Zeit lang direkt über dem Einkaufszentrum gewohnt. Anfangs sei der Reiz noch groß gewesen, schnell die paar Stockwerke nach unten zu fahren. Aber schon nach wenigen Wochen habe sich ihre Begeisterung deutlich abgekühlt, erzählt die 33-Jährige. „Es ist dann doch immer wieder das Gleiche.“

Inzwischen wohnt sie mit ihrem Verlobten Tobi weit entfernt von den Reizen der City in Plieningen. Bei „Shopping Queen“ zeigt sie der Kamera und den Zuschauern ihr Zuhause, ihren Kleiderschrank und ihre Lieblingslooks. Das gehört ebenso zum Konzept wie die Nennung von Alter, Größe und Gewicht. „Man gibt private Einblicke, darüber muss man sich im Klaren sein“, sagt die Influencerin, die ihre Ausbildung im Textileinzelhandel gemacht hat.

Ludwigsburg als Teil von Stuttgart

Vor Corona traf man sich bei der Aufzeichnung zu den „Shopping Queen“-Folgen jeden Tag in der Wohnung der Kandidatin, die auf Einkaufstour ging. Jetzt sitzen die Frauen Woche für Woche mit gebührendem Abstand in einem anderen Studio – das sich im Fall von Sabrina, Nadine, Viola, Doris und Atea vor den Toren der Stadt befand. Und so reibt sich vielleicht manche Zuschauerin beim Intro die Augen, warum die Stuttgarter Kandidatinnen vom Ludwigsburger Marktplatz aus in die Kamera grüßen.

Geschenkt, denn es gibt im Laufe der Sendung auch viele schöne Aufnahmen aus Stuttgart. Und Guido Maria Kretschmer hat gleich in Folge eins die „großen Einkaufsstraßen“ gelobt und die Besonderheit, dass es hier ein „sehr wertiges, vermögendes Publikum“ gebe.