Laut Markus Söder droht ohne Impfstoff „eine zweite Welle, ein Rückfall“. Foto: dpa/Sven Hoppe

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor den Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Krise vor übereilten Lockerungen der Abwehrmaßnahmen gewarnt.

Berlin/München - Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Krise hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor übereilten Lockerungen der Abwehrmaßnahmen gewarnt. Solange es keinen Impfstoff gebe, drohe ansonsten „eine zweite Welle, ein Rückfall“, sagte Söder am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. „Wir haben einige Länder gesehen, die haben sehr schnell gelockert und mussten dann das Gegenteil tun.“ Als ein Beispiel nannte er Singapur.

Söder zeigte Verständnis, wenn andere Bundesländer nun schneller vorangehen wollen, kündigte aber an, er selber werde zurückhaltend bleiben. „Ich bin da auch keinem Kollegen böse und keinem anderen Land böse, wenn da jetzt jemand drängender ist oder es anders sieht.“ Er betonte aber: „Ich kann die Situation der Bayern nicht davon abhängig machen, ob in einem anderen Land eine Regierung das ganz anders sieht.“

Es sei nun wie in der 80. Minute eines Fußballspiels: „Wir haben das meiste geschafft, aber einige wollen schon jetzt vom Spielfeld und sagen, das Spiel ist gewonnen. Das ist halt leider nicht so.“

Keine konkreten Termine für Öffnungen

Konkrete Termine für weitere Öffnungen wollte Söder nicht nennen. Aber wenn es das Infektionsgeschehen zulasse, werde es eine weitere Normalisierung geben. „Es muss sich keiner Sorgen machen, dass der Zustand ewig so dauert.“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Nachmittag mit den Ministerpräsidenten über den weiteren Kurs beraten. Weitreichendere Entscheidungen wurden aber eher für die nächste Bund-Länder-Schaltkonferenz am 6. Mai erwartet.