Caren Miosga bekam eine besondere Ehrung. (Archivbild) Foto: dpa/Daniel Reinhardt

15 Fernseh-Produktionen und drei TV-Journalistinnen erhalten bei der diesjährigen Verleihung des Grimme-Preises eine Auszeichnung. Geehrt werden unter anderem Caren Miosga und Mai Thi Nguyen-Kim.

Marl - Bei der Verleihung der Grimme-Preise erhalten neben 15 Fernseh-Produktionen 2021 auch drei TV-Journalistinnen eine Auszeichnung. Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV) geht an die „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga, wie das Grimme-Institut am Dienstag in Marl mitteilte.

Zudem wird die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim für die Informationsvermittlung zum Thema Corona mit dem Preis für die „Besondere Journalistischen Leistung“ ausgezeichnet. Und Isabel Schayani erhält den Grimme-Preis Spezial für ihre Berichterstattung aus dem griechischen Flüchtlingslager Moria. Die Preise werden in diesem Jahr zum 57. Mal vergeben. Die Verleihung ist für dien 27. August geplant.

Publikumspreis für „Afghanistan. Das verwundete Land“

Die Auszeichnungen im Wettbewerb Information und Kultur gehen an die Dokumentarfilme „Loveparade - Die Verhandlung“ (WDR/ARTE), „Der Ast, auf dem ich sitze“ (ZDF/3sat) über die Moral und Gerechtigkeit im Zusammenhang mit der Steuerpolitik in dem Schweizer Ort Zug und an „Vernichtet - Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust“ (RBB/HR/NDR) über die Deportation und Ermordung der jüdischen Familie Labe.

Mit dem Publikumspreis der Marler Gruppe wird der Mehrteiler „Afghanistan. Das verwundete Land“ (NDR/ARTE) geehrt. Die Autorinnen und Autoren hätten ganz unterschiedliche Zugänge gefunden, „um gesellschaftliche Zusammenhänge zu erfassen und uns eindringlich, fokussiert und nuanciert zu informieren“, sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach.

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Mit den Preisen im Bereich Fiktion werden vor allem Serienprojekte ausgezeichnet: die europäische Politsatire „Parlament“ (ONE/WDR), die Netflix-Serie „Unorthodox“ über den Ausbruch einer jungen Frau aus einer chassidischen Gemeinde in Brooklyn, die Impro-Serie „Für immer Sommer 90“ (ARD) über einen Roadtrip durch Deutschland und die Lockdown-Serie „Drinnen - Im Internet sind alle gleich“ (ZDF/ZDFneo). Als einziger Fernsehfilm erhält „Wir wären andere Menschen“ (ZDF) über Polizeigewalt in der deutschen Provinz einen Grimme-Preis.

Unberechnbare Produktionen

In der Kategorie Kinder und Jugend gehen die Auszeichnungen an den Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ (SWR/ARTE) über einen jüdischen Jugendlichen, der in Deutschland aufwächst, und an „Die Sendung mit dem Elefanten - Wir kriegen ein Baby“ (WDR). Die Jury ehrt zudem die Schauspielerin Mina-Giselle Rüffer für ihre „herausragende Darstellung“ der psychisch kranken Schülerin „Nora“ in der fünften Staffel der Jugendserie „DRUCK“ (funk/ZDF) mit einem Grimme-Preis Spezial.

In der Kategorie Unterhaltung werden laut Jury Produktionen prämiert, die „durch ihre Unberechenbarkeit das Publikum überraschen und herausfordern“, darunter das Comedy-Format „Die Carolin Kebekus Show“ (WDR), die Homeoffice-Kabarett-Show „Noch nicht Schicht“ (ZDF/3sat) von Sebastian Pufpaff und „15 Minuten Joko & Klaas - Männerwelten“ (Pro7) über sexualisierte Gewalt an Frauen.