Feierstimmung in der leeren Scharrena: Das Team von Allianz MTV Stuttgart freut sich über den Einzug ins Finale. Foto: Baumann

Dank zwei 3:0-Heimsiegen gegen den SSC Schwerin ziehen die Stuttgarter Volleyballerinnen in die Finalserie um die Meisterschaft ein – dort wartet der Dresdner SC.

Stuttgart - Nachdem Krystal Rivers den vierten Matchball verwandelt hatte, fiel mit einem Schlag aller Druck ab. Die Stuttgarter Volleyballerinnen hüpften voller Erleichterung durch die Scharrena, jubelten und umarmten sich, feierten den Einzug in die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft. Nach dem 3:0-Sieg im zweiten Duell am Mittwoch hatten sie gegen den SSC Schwerin noch mal einen draufgesetzt und auch das entscheidende dritte Duell am Gründonnerstag dank einer Topleistung mit 3:0 (25:16, 25:22, 25:21) gewonnen. Vergessen war die 0:3-Pleite zum Auftakt der Serie in Schwerin, vergessen waren die unnötigen Niederlagen in der Hauptrunde, vergessen waren die Zweifel. „Im Umfeld ist vieles zu früh schlecht geredet worden“, sagte Trainer Tore Aleksandersen, „ich bin sehr glücklich, dass es uns nun zweimal gelungen ist, allen zu zeigen, was wir für eine gute Mannschaft sind.“

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In der Tat war eindrucksvoll, wie sich das Team von Allianz MTV Stuttgart im Endspiel um den Einzug in die Finalserie präsentiert hatte. Krystal Rivers und Michaela Mlejnkova demonstrierten ihre Durchschlagskraft, Zuspielerin Pia Kästner führte perfekt Regie, Libera Roosa Koskelo zeigte spektakuläre Abwehraktionen, der Block mit Mira Todorova und Jenna Rosenthal ließ keine Gedanken an die wegen einer Stressreaktion im Schienbein fehlende Juliet Lohuis aufkommen. Ein weiterer Schlüssel waren die sehr guten Aufschläge. „Die Stuttgarterinnen haben super variiert, auch deshalb hatten wir in der Annahme große Probleme“, sagte SSC-Coach Felix Koslowski, „Aufschlag und Annahme waren der große Unterschied. Wir haben dank der Siege im Pokal und im Supercup eine erfolgreiche Saison gespielt, am Ende in den Play-offs aber Lehrgeld zahlen müssen.“ Umso größer war die Freude bei den Stuttgarterinnen.

Der Dresdner SC hätte in einem fünften Spiel Heimrecht

Allen voran Kim Renkema strahlte nach dem Einzug in die Finalserie, die am Wochenende nach Ostern beginnt. „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft“, sagte die Sportdirektorin, „es war gut zu sehen, dass sie nun zweimal genau das umgesetzt hat, was der Trainer von ihr fordert. In zwei entscheidenden Partien nacheinander so aufzutreten, das verdient absolut Respekt. Wir haben bewiesen, dass wir auch unter Druck sehr gut spielen können.“ Das wird in der Finalserie ebenfalls nötig sein.

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Gegen den Dresdner SC gab es in der Bundesliga-Hauptrunde zwar zwei 3:0-Siege für Allianz MTV Stuttgart, am Ende aber war der Dauerrivale aus Sachsen Tabellenführer – von daher hätten die Dresdnerinnen im Finale, das nach dem Modus „best of five“ gespielt wird, in einem entscheidenden fünften Duell Heimrecht. Ob es da zu kommt? Ist völlig offen. „Ich freue mich sehr auf diese Serie“, sagte Kim Renkema, „aber einen Favoriten gibt es sicher nicht.“