Ein Sieg fehlt noch. Die Allianz-Volleyballerinnen haben Matchball zum Meistertitel. Foto: Günter Bergmann

Die Drittliga-Frauen des TSV Georgii Allianz treffen im abschließenden Gipfelduell auf ihren Verfolger TV Holz – die Chance, eine starke Saison nun mit dem Titelgewinn zu krönen. Hinter den Kulissen treibt derweil die Trainerfrage um.

Dass sie ein etwaiges Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen würden, steht bereits seit einigen Wochen fest. Die große Volleyball-Party soll in Vaihingen an diesem Samstag (Hegelhalle, 19 Uhr) trotzdem steigen. Drittliga-Meister TSV Georgii Allianz? Die Gastgeberinnen haben es selbst in der Hand. Perfekte Dramaturgie des Terminplans: Am für sie letzten Spieltag der Saison steigt das Gipfelduell. Erster gegen Zweiter. Titelanwärter gegen Titelanwärter. „Wir sind heiß“, sagt die Mannschaftsführerin Julia Schaefer vor dem Kräftemessen mit dem Verfolger TV Holz, das von einem bunten Rahmenprogramm begleitet wird.

Die sportliche Ausgangslage ist klar: Ein Sieg mit mindestens zwei Sätzen Unterschied, und Schaefer und ihre Teamkolleginnen können feiern. Eine Niederlage mit mindestens zwei Sätzen Unterschied, dann dürfen stattdessen beim Gegner die Sektkorken knallen. Kompliziert wird es bei einem 3:2 oder 2:3. In diesem Fall wäre die Meisterschaftsentscheidung vertagt. Es käme darauf an, was der Kontrahent aus dem Saarland in der seinerseits letzten Begegnung eine Woche später gegen den Tabellendritten SV Sinsheim vollbringt.

Ein nächster Schritt mit Fußnote

Doch so weit wollen es die Allianz-Frauen nicht kommen lassen. Der Wille ist groß, eine so oder so schon starke Saison nun auch noch zu krönen. Nach dem zweiten Abschlussplatz der vergangenen Runde wäre der jetzige Titelgewinn ein nächster Schritt – wenn auch einer mit Fußnote. Wie erwähnt: Einen Zweitliga-Aufsteiger Allianz wird es definitiv nicht geben. Anders als die Gäste hat der Filderclub in Rücksprache mit der Mannschaft auf einen Lizenzantrag verzichtet. Das Hauptargument aus dem Spielerinnenkreis: zu großer zeitlicher Aufwand. Eine Klasse höher erforderte nicht nur eine Steigerung der Trainingsumfänge, sondern brächte auch weitere Fahrtwege bis nach Thüringen und Sachsen mit sich.

Aus Schaefers Sicht ist dieser interne Beschluss gleichwohl kein Makel, der einen Meisterschaftstriumph trüben würde. „Meister wird man nicht mal eben so“, sagt sie, „es wäre der Lohn für die Leistung eines ganzen Spieljahrs.“ In dem haben die Vaihingerinnen seit dem 2:3-Hinspieldrama vom Dezember acht ihrer neun Spiele gewonnen. Ein Lauf. Nachdenklich stimmt auf Seite der Beteiligten gerade allein die Tatsache, dass man nun ein weiteres Mal auf Trainersuche gehen muss. Der erst seit Saisonbeginn amtierende Nico Reinecke und sein Assistent Markus Kliche hören auf. Sie wollen sich fortan allein auf ihren sportlichen Hauptjob bei ihrem Stammverein TSV Flacht konzentrieren. Jener tritt 2023/2024 in der „Zweiten Liga Pro“ an, der vor der Neuinstallation stehenden künftig zweithöchsten deutschen Spielklasse. Was die Allianz-Frauen betrifft: Sie firmieren dann zwar weiter als Drittligist, sind tatsächlich von der nächsten Saison an aber nur noch viertklassig.

Trainersuche mit Priorität Nummer eins

Bei den Personalplanungen gilt das Finden eines Reinecke-Nachfolgers als Schlüsselaufgabe. Es ist hinter den Kulissen gerade die Aufgabe mit Priorität Nummer eins. „Ohne Trainer wird es schwierig, neue Spielerinnen anzuwerben“, weiß Schaefer. Sie selbst, ihres Zeichens ehemalige Nationalspielerin, tendiert zum Weitermachen. Die Einschränkung: sofern es ihre künftige berufliche Situation erlaubt. Derzeit schließt die 26-Jährige ihr duales Studium ab.

Doch sollen dies dann erst wieder von Montag an die Sorgen sein. Einstweilen geht der Blick auf den Samstagabend. Stichwort erhoffte Party – für welche auch neben dem Spielfeld der Weg bereitet ist. In der Halle gibt es diesmal verschiedene Verlosungsaktionen und Gewinnspiele. Auf jeden Zuschauer im Mindestalter von 16 Jahren wartet ein Becher Freibier. Und der Sponsor „Stuttgarter Hofbräu“ bringt zudem seinen „Hofnarr Luigi“ als Pausenunterhaltung mit.