Künftig für einen anderen Club am Ball: Annie Cesar Foto: Baumann

Die Libera von Allianz MTV Stuttgart, Annie Cesar, hat Sportchefin Kim Renkema um die Auflösung des Vertrages gebeten, der eigentlich auch nächste Saison noch gegolten hätte – aus diesen Gründen.

Stuttgart - Es ist ein Luxus, zwei starke Spielerinnen für eine Position im Team zu haben, aber auch eine Gefahr – weil eine zwangsläufig zu kurz kommt. Annie Cesar hat sich nie darüber beklagt, beim Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart die zweite Libera hinter der überragenden Finnin Roosa Koskelo zu sein, und trotzdem war sie mit ihrer Situation so unzufrieden, dass sie ihre Sportchefin nun um die Auflösung des Vertrages gebeten hat, der eigentlich auch nächste Saison noch gegolten hätte. „Wir haben ihr bei der Unterschrift vor einem Jahr versprochen, dass wir ihr nicht im Weg stehen, wenn sie das Angebot erhält, bei einem anderen Bundesligisten die erste Libera zu sein“, sagt Kim Renkema, „und an dieses Versprechen halten wir uns nun natürlich.“ Auch wenn es weh tut.

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Annie Cesar (22) hatte im Team des Meisters von 2019 eine wichtige Rolle – auf dem Feld, wenn sie in Spielen Einsatzzeiten erhielt und im Training ein hohes Übungsniveau garantierte, aber auch darüber hinaus. Sie war nicht nur deshalb ein Gesicht der Mannschaft, weil sie in Interviews sehr eloquent ist. Sondern auch, weil sie aus dem eigenen Nachwuchs kam, immer positiv auftrat, den Verein sympathisch präsentierte. „Es ist sehr schade, dass sie geht“, sagt Kim Renkema, „aber es ist natürlich die richtige Entscheidung, wenn sie sich weiterentwickeln und irgendwann mal bei einem Top-Verein als erste Libera spielen will.“

Genau das ist das Ziel von Annie Cesar. „Ich verlasse nach vier Jahren in Stuttgart die Komfortzone, um meiner Karriere einen Schub zu geben“, sagt die Volleyballerin, die bei ihrem neuen Club zwar unterschrieben hat, ihn aber noch nicht nennen darf. „Dieser Entschluss ist mir sehr schwer gefallen. Aber ich benötige einfach mehr Spielzeit.“