Die Drittliga-Volleyballerinnen des TSV Georgii Allianz haben sich gegen die zweite Liga entschieden, wollen aber dennoch durch einen Sieg in Offenburg die Tabellenführung übernehmen. Für die Männer des ASV Botnang geht es im Topspiel gegen Freiburg um Platz zwei.
Sowohl für die Drittliga-Volleyballerinnen des TSV Georgii Allianz als auch für deren männliches Pendant vom ASV Botnang stehen an diesem Samstag wichtige Partien an. Für die Vaihingerinnen geht es um die Tabellenführung, für die Botnanger um die Sicherung des zweiten Platzes. Beide Clubs sind also in Aufstiegsgefahr und haben fristgerecht zum 1. Februar die Unterlagen für die Vorlizenzierung zur zweiten Bundesliga eingereicht. Die finale Entscheidung „Oberhaus, ja oder nein?“ hat der Verein vom Schwarzbach inzwischen bereits getroffen, in Botnang steht sie noch aus.
Schon dreimal haben die Allianz-Frauen in den vergangenen Jahren die sportliche Leistung zum Aufstieg erbracht. Und dreimal dankte der Club bereits vor der Vorlizenzierung ab. Dieser Schritt ist dieses Mal erfolgt – mehr aber auch nicht. „Die Mannschaft hatte eine Sitzung mit der Vorstandschaft, und wir haben uns gemeinsam gegen den Aufstieg entschieden“, berichtet die Angreiferin Nadia Jäckle, die seit zehn Jahren bei der Allianz spielt. Gründe? Man habe zu spät mit den Planungen begonnen. Aus organisatorischer und finanzieller Sicht sei die zweite Liga kurzfristig nicht zu stemmen.
Dinge, die freilich bereits im Vorfeld klar gewesen sein sollten, könnte man meinen. Sicherlich, bestätigt Jäckle, doch vor allem die Organisation um die Mannschaft herum müsse verändert werden. „Wir brauchen einen Teammanager, der sich zum Beispiel auf Sponsorensuche begibt. Bislang hing alles an den Spielerinnen. So ist die zweite Liga nicht machbar“, sagt sie. Zumindest: Das Bewusstsein für den Aufstieg sei im Team nun geschärft. Vielleicht gehe man diesen in der nächsten Saison an. Dann aber wohl nicht mehr mit dem Trainer Kim Luong. Dieser hat nach der Aufstiegsabsage seinen Abgang angekündigt, „Ich arbeite perspektivisch, und wird eine sportliche Perspektive nicht angenommen, dann schlage ich einen anderen Weg ein. Dementsprechend suche ich mir nun eine neue Herausforderung“, sagt er.
Auch wenn sich die Wege trennen werden, haben Mannschaft und Coach noch ein gemeinsames Ziel. „Wir wollen Meister werden“, sagen Luong und Jäckle unisono. Einen wichtigen Schritt dorthin können die Vaihingerinnen am Samstag im Spiel beim Klassenprimus VC Offenburg machen. Für die Wachablösung an der Spitze sei eine stabile Leistung nötig, so Luong. Wobei er Vorteile bei seiner Mannschaft ausgemacht hat: „Wir kommen als Zweitplatzierter aus einer anderen Position, können nur gewinnen, während Offenburg etwas zu verlieren hat – die Spitze und möglicherweise auch den Titel.“ Bei einem Allianz-Sieg müsste diese dann im finalen Saisonspiel noch gegen Ludwigsburg gewinnen, um den Titel erfolgreich zu verteidigen.
Auch bei den Männern des ASV Botnang ist der Trainer ein Thema. Doch der aktuelle, Marc-Oliver Mestmacher, macht sein weiteres Übungsleiter-Dasein im Verein nicht abgängig von der Zweitliga-Entscheidung. Im Gegenteil. Er hört so oder so auf. Er sei nur mangels Alternativen in dieser Runde eingesprungen, habe sein Engagement aber von vornherein nur auf ein Jahr begrenzt, sagt der Coach, der auch Geschäftsführer des ASV Botnang ist.
Derweil ist die Zielsetzung klar. „Wir wollen auf jeden Fall Zweiter werden“, sagt Mestmacher. Bedeutet: ein Heimsieg an diesem Samstag (19 Uhr) gegen die punktgleichen FT 1844 Freiburg II (ein Spiel weniger) ist Pflicht. Und wohl auch noch ein Sieg im abschließenden Rundenspiel am 29. März bei der SG Westerwald Volleys. Ein Gleichstand mit Freiburg wäre zum Rundenschluss möglich. Obwohl die Botnanger im Hinspiel mit 0:3 unterlagen, wäre ihnen dann die Vizemeisterschaft sicher. Im Volleyball zählt nicht der direkte Vergleich, sondern die höhere Anzahl an Siegen. Die Mestmacher-Truppe hätte dann einen Erfolg mehr aufzuweisen.
Ob dann das Aufstiegsrecht in Anspruch genommen wird, werde sich zeigen, sagt der Zuspieler und stellvertretende Abteilungsleiter Lukas Beckebans. Der zweite Platz wäre ein besseres Argument als der dritte, der möglicherweise auch noch reicht, um hoch zugehen. „Das Ganze soll ja nachhaltig und das Team eine Etage höher nicht nur Punktelieferant sein“, sagt Beckebans. Das entscheidende Argument werden letztlich aber die Finanzen sein. Beckebans rechnet für die zweite Liga mit einer Steigerung des Etats um „rund 50 Prozent“. Aktuell würde man sich in kleinen Schritten dorthin bewegen.
Im Hier und Jetzt gilt die volle Konzentration von Beckebans, Mestmacher und Co. aber der Freiburg-Partie, und der Trainer weiß: volle Konzentration sei gefragt, die Gäste dürfe man nicht in einen Flow kommen lassen. „Denn ziehen sie mal weg, ergibt sich eine Punktelücke, dann ist der Satz, anders als gegen die meisten Teams der Liga, weg.“ Vor allem bei der Annahme und im Block müsse sein Team anders als im Hinspiel auftreten. „Freiburg spielt mit einem hohen Tempo, darauf müssen wir gefasst sein.“ Fehlen wird der Libero Raphael Sturm (muskuläre Probleme).