Wer in Hessigheim etwas auf der Bank zu erledigen hat, geht zu Jochen Brauchle. Seit 27 Jahren arbeitet er dort. Seine Bank ist in dieser Zeit kleiner geworden, seine Begeisterung nicht. Foto: factum/Simon Granville

Landauf, landab schließen sich Volks- und Raiffeisenbanken zusammen. Auch im Kreis Ludwigsburg ist nun eine Art Großbank geplant. Kann das gut gehen oder verlieren die Häuser ihre Seele? Eindrücke aus einer Filiale in Hessigheim.

Hessigheim - Die Sparschweine auf dem Tresen sehen fröhlich aus, dabei sind sie noch nie gefüttert worden. Die Prospekte daneben, die für eine kulinarische Reise zum Golf von Sorrent werben, finden keine Beachtung. Und der Berg an Kaubonbons, der sich seit Wochen in der Glasschale auftürmt, wird nicht kleiner. Kommt ja keiner mehr, der sich daraus bedienen würde. Die Bank in Hessigheim ist geschlossen, genauer: der Schalter, also der Bereich, in dem die alltäglichen Bankgeschäfte erledigt werden. Eine Überweisung abgeben, ein Sparbuch eröffnen, solche Dinge. Erst war es wegen Corona, aber inzwischen ist klar: Der Schalter wird auch dann nicht wieder geöffnet, wenn Corona jemals vorbei ist. Es lohnt sich nicht.