Sieht Druck auf Ungeimpfte kritisch: Volker Bruch Foto: dpa/Christian Charisius

Volker Bruch („Babylon Berlin“) verteidigt in einem Interview die umstrittene Aktion #allesaufdentisch, bei der Schauspieler im Netz die Corona-Politik kritisieren.

Berlin - Der Schauspieler Volker Bruch hat sich in einem Interview zu den Beweggründen seiner Teilnahme an der umstrittenen Aktion #allesaufdentisch geäußert. Die Internetaktion, die unter anderem die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie und die Berichterstattung darüber kritisiert, hatte am vergangenen Donnerstag für Aufsehen gesorgt. „Wenn ich Missstände sehe und sie nicht benenne, dann stimme ich zu und akzeptiere sie. Das möchte ich nicht“, sagte Bruch in der Montagsausgabe der „Berliner Zeitung“.

„Ich möchte mich zu Wort melden, wenn ich eine Diskrepanz zwischen der in den Medien abgebildeten Meinung und den verfügbaren Informationen sehe“, so Bruch gegenüber der „BZ“ Als Beispiel nannte der Schauspieler, dass aus seiner Sicht ein Druck auf Ungeimpfte ausgeübt werde.

Bruch: kein Mitglied in der Partei „Die Basis“

Der Schauspieler äußerte sich auch zu Berichten, wonach er Mitglied in der Partei Die Basis werden wollte. „Ich habe kluge Leute kennengelernt, die sich in der Partei engagieren. Leider gibt es zur Zeit intern sehr große Spannungen, die ich von außen nicht klar einordnen kann“, sagte der Schauspieler. „Deswegen habe ich meinen Aufnahmeantrag noch nicht abgeschlossen und werde das auch vorerst nicht tun.“

Die Partei Die Basis („Basisdemokratische Partei Deutschland“) wurde nach eigenen Angaben im Sommer 2020 „als Reaktion auf die Corona-Krise und die darauf erfolgten Maßnahmen der Bundesregierung gegründet“.

Bisher keine beruflichen Konsequenzen

Beruflich hat Bruch, der mit der Fernsehserie „Babylon Berlin“ international bekannt geworden ist, wegen seiner politischen Äußerungen nach eigenen Angaben bislang keine Probleme. „Ich habe wegen meiner Aussagen keine Schwierigkeiten gehabt“, sagte er. „Was das Ganze für berufliche Konsequenzen haben wird, kann ich noch nicht abschätzen.“

Bruch war bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April. Damals hatten mehrere Menschen aus der Filmszene mit satirischen Videos den Umgang mit dem Coronavirus kritisiert. Die Aktion löste kontroverse Reaktionen aus. Manche warfen der Gruppe vor, das Coronavirus zu verharmlosen. Mehrere Teilnehmer distanzierten sich später von der Aktion.