In vielen Betrieben im Südwesten sind die Sorgen noch nicht ganz verfolgen (Symbolbild). Foto: dpa/Felix Kästle

Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk gibt in Sachen Vogelgrippe im Südwesten weitgehend Entwarnung. In den Betrieben sind die Sorgen noch nicht ganz verfolgen. Wie gelangte die Geflügelpest eigentlich nach Baden-Württemberg?

Stuttgart/Kehl - Die Gefahr durch die Vogelgrippe aus einem Betrieb in Nordrhein-Westfalen ist zwar in Baden-Württemberg so gut wie gebannt. Ganz verflogen ist die Sorge wegen der auch als Geflügelpest bekannten Tierkrankheit in den Betrieben im Südwesten aber nicht.

Nach einem Ausbruch im französischen Illkirch-Graffenstaden (Département Bas-Rhin) bei Straßburg sei das Virus auch auf deutscher Seite in Kehl festgestellt worden, teilten Ortenaukreis und Landwirtschaftsministerium mit. Ursache sei vermutlich die Ansteckung über Wildvögel, hieß es im Landratsamt. Menschen seien aber nicht gefährdet. Für die Geflügelhaltung gelten dagegen strenge Regeln.

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In der Region bestehe nach wie vor eine ganz reale Gefahr, dass Wildvögel - etwa über Ausscheidungen oder das Aufsuchen von Fütterungen gehaltener Vögel - den Erreger auf Hausvogelbestände übertrügen. Betroffen sei eine Hobby-Haltung mit rund 200 Tieren, teilte das Ministerium mit. Grund für die Seuchenursache war in diesem Fall vermutlich ein Eintrag durch einen Wildvogel.

Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet - teilweise bis zu 100 Prozent. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft.

Hauk gibt Entwarnung

Im März war das Virus nach dem Ausbruch der Vogelgrippe bei einem Aufzuchtbetrieb in Westfalen über Tiertransporte auch in Betriebe in Baden-Württemberg gelangt. Insgesamt waren Junghennen aus dem Kreis Paderborn an fast 60 kleinere Betriebe in mehreren Landkreisen im Südwesten geliefert worden. Dass sie infiziert waren, war damals aber noch nicht bekannt.

Der alte und neue Agrarminister Peter Hauk (CDU) gibt inzwischen weitgehend Entwarnung. Die Restriktionsgebiete im Land würden nach und nach aufgehoben. „Bisher gibt es keine epidemiologischen Erkenntnisse, dass die Seuche von den Haltungen, in welche infizierte Tiere zugekauft wurden, auf weitere Haltungen übertragen wurde“, teilte sein Ministerium auf Anfrage mit. Die Maßnahmen gegen die Seuche seien erfolgreich gewesen.