Nach sechs langen Wochen sind die Friseurgeschäfte in Stuttgart wieder offen. Müslüm Basaran schaut auf die ersten Tage mit gemischten Gefühlen zurück. Ein Besuch im Friseursalon Die Scala.

Stuttgart - Seit drei Wochen klingelt das Telefon von Müslüm Basaran ununterbrochen. Die Anrufe, die normalerweise bei dem Friseursalon „Die Scala“ eingehen, hat er längst auf sein Mobiltelefon umgeleitet. „Die Menschen sind einfach froh, wieder zum Friseur gehen zu dürfen“, sagt Basaran. Derzeit nehme er nur noch Termine für Haarschnitte an, zeitaufwendige Farbtermine sind für die kommenden Wochen bereits ausgebucht.

Spürbare Unsicherheit bei den Kunden

Die Unsicherheit sei laut Inhaber Basaran bei vielen Kunden spürbar. Auch an diesem Tag muss Müslüm einige Kunden auf die neuen Vorschriften hinweisen. Als ein junger Mann ohne Mundschutz zum Termin erscheint, muss dieser den Salon noch einmal verlassen und die vergessene Maske aus dem Auto holen. Für Kunde und Friseur herrscht während einer Behandlung Mundschutzpflicht. Basaran und sein Team haben hierfür zwei Optionen: leiden sie unter der schwarzen, eng anliegenden Stoffmaske an Atemnot, dürfen sie zu einem Visier wechseln. Das erlaubt das Ministerium des Landes Baden-Württemberg.

Zahlreiche Einschränkungen beim Termin

Für das dreiköpfige Team funktioniert das neue Konzept, da auch vor der Krise lediglich auf Terminbasis und ohne Laufkundschaft gearbeitet wurde. Basaran hat jedoch die Öffnungszeiten verlängert und es dürfen sich nun nur noch drei anstatt fünf Kunden im Salon aufhalten. Trotz der neuen Veränderungen sei der Inhaber froh, dass er sein Geschäft wieder öffnen und Geld verdienen kann. „Sechs Wochen war eine sehr lange und sehr ungewisse Zeit. Das war schon eine psychische Belastung“, sagt er.

Im Video sehen Sie, wie ein Friseurbesuch in der Coronakrise abläuft.