Innig verliebt: Am 19. Juni 2010 heiratete Kronprinzessin Victoria von Schweden den Fitnesstrainer Daniel Westling. Foto: dpa/Janerik Henriksson

Eine Kronprinzessin im großen Glück: Vor zehn Jahren gaben sich Victoria von Schweden und Daniel Westling das Ja-Wort. Für ihre Liebe haben sie lange kämpfen müssen. Es hat sich gelohnt.

Stockholm - Eishockeyprofi wollte er werden, doch bestimmt kein Prinz. Die Liebe hat aus dem Fitnesstrainer Daniel Westling Prinz Daniel von Schweden gemacht. Vor zehn Jahren, am 19. Juni 2010, heiratete Schwedens Kronprinzessin Victoria in der Stockholmer Domkirche ihren „Prinzen von Ockelbo“, den Sohn einer Postbotin aus der schwedischen Provinz. Und was schon damals für jeden sichtbar war, gilt bis heute: Da sind große Gefühle im Spiel.

Victoria und Daniel haben lange für ihre Liebe kämpfen müssen. Sie waren zehn Jahre ein Paar, bevor sie sich 2010 das Ja-Wort gaben. Palast-Insider sagen, Victorias Vater Carl XVI. Gustaf habe sich erst gegen eine Hochzeit seiner Tochter mit dem bürgerlichen Daniel gestellt. Doch Victoria stellte sich stur – und setzte sich schließlich durch.

Aus dem Personal Trainer wird die große Liebe

Victoria und Daniel lernten sich kennen als sich die Kronprinzessin 2001 in Westlings Fitnessstudio anmeldete. Um die prominente Kundin kümmerte sich der Chef höchstpersönlich. Schnell wurde aus Daniel mehr als Victorias Personal Trainer. Hinter der Prinzessin lag damals eine schwierige Zeit: Victoria litt jahrelang unter Essstörungen. In einem Fernsehinterview anlässlich ihres 40. Geburtstags sprach sie 2017 über den großen Druck, der damals auf ihr lastete: „Ich wollte immer so viel mehr als das, was ich leisten konnte. Ich war nie zufrieden.“ Zusammen mit ihren Eltern Silvia und Carl Gustaf beschloss die damals 20-Jährige, zum Studieren an die US-amerikanische Eliteuni Yale zu gehen. „In den USA erhielt ich professionelle Hilfe, das war sehr wichtig für mich.“ Zurück in Schweden kam dann auch die Liebe ins Leben der Prinzessin.

Geraume Zeit gelang es den beiden, ihre Beziehung vor der Presse geheimzuhalten. Als man im Palast schließlich einsah, dass Daniel gekommen war, um zu bleiben, begann man hinter den Kulissen, aus Daniel einen Prinzgemahl zu formen. Der als „simpel“ verschriene Fitnesstrainer nahm Etikette-Kurse und ließ sich von einem PR-Coach schulen – so berichteten es damals zumindest schwedische Medien. Im Crashkurs lernte Daniel, auf was Victoria ihr ganzes Leben vorbereitet wurde. 2009 verkündete der Hof schließlich die Verlobung des Paares.

Selten sah man ein so inniges royales Brautpaar

Am 19. Juni 2010, einem nicht ganz so strahlenden Tag kurz vor Midsommar, schritt Victoria am Arm ihres Vaters in die Domkirche: das Brautkleid klassisch schlicht, aus Seidensatin mit einem weiten Ausschnitt, der die Schultern freiließ. Entworfen hatte es Victorias Lieblingsdesigner, der schwedische Modeschöpfer Pär Engsheden. Dazu trug Victoria die Kameen-Tiara, ein Erbstück, das bereits ihre Mutter Silvia bei der Hochzeit mit Carl Gustaf getragen hatte. Auch der meterlange Schleier stammte aus dem Fundus der Schwedenkönige.

Eine halbe Million Menschen säumten an dem Tag die Straßen von Stockholm, Millionen saßen in aller Welt vor dem Fernseher. Sie sahen ein Paar, das ganz bei sich selbst war, trotz aller Kameras: Zärtlich streichelte Victoria Daniel die Hand, drückte einen Kuss darauf. Selten sah man ein so inniges royales Brautpaar.

In den Monaten vor der Hochzeit war Victoria in großer Sorge um ihren Verlobten gewesen. Weil Daniel an einer Niereninsuffizienz leidet, musste sein Vater Olle ihm wenige Wochen vor der Trauung eine Niere spenden. Medien spekulierten damals, das Thronfolgerpaar könnte möglicherweise kinderlos bleiben. Die inzwischen achtjährige Estelle und ihr vier Jahre alter Bruder Oscar sind der lebende Beweis, dass die Gerüchte damals falsch waren.

Ein Prinzgemahl wie aus dem Bilderbuch

Bescheiden, zurückhaltend, immer freundlich: So kennen und mögen die Schweden ihren Daniel. In der Öffentlichkeit lässt er Victoria stets den Vortritt – schließlich ist sie die künftige Königin, er nur der Mann an ihrer Seite. Ein angehender Prinzgemahl wie aus dem Bilderbuch. Prinz Daniel hadert anscheinend nicht damit, die Nummer zwei zu sein. „Ich werde mein Äußerstes tun, um den Erwartungen zu entsprechen, die an mich gestellt werden. Und ich werde mein Äußerstes tun, um meine Frau in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen“, hatte er in seiner Rede beim Hochzeitsbankett gesagt. Und mit einem zärtlichen Blick auf seine Frau hinzugefügt: „Ich werde alles dafür tun, damit du so glücklich bleibst, wie du heute bist.“

In der Gunst des Volkes stehen Victoria und Daniel seit Jahren ganz vorn. Viele Schweden können es kaum erwarten, Victoria auf dem Thron zu sehen. Doch die Kronprinzessin hat es nicht eilig. Die 42-Jährige und ihr 46 Jahre alter Ehemann wollen lieber noch mehr Zeit für ihre Familie haben.

Seinen Schwiegervater, den König, hat Daniel längst für sich eingenommen. Vergessen war der väterliche Widerstand wahrscheinlich bereits, als Carl Gustaf nach der Trauung vom Balkon des Schlosses die Hoch-Rufe der Menge anfeuerte und Victoria sich mit diesen rührenden Worten an die Schweden wandte: „Ich möchte dem schwedischen Volk dafür danken, dass Ihr mir meinen Prinzen gegeben habt.“