Im VfB-Fanblock dürfte es bald wieder eng werden. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Wegfall der Zuschauerobergrenze, keine Maskenpflicht – und kein Stadionzugang für Besucher, die nicht geimpft oder genesen sind: Bei Vertretern von Fanclubs rufen die 2-G-Pläne des VfB Stuttgart einhellige Reaktionen vor.

Stuttgart - Als VfB-Fan, der auch zu Auswärtsspielen fährt, hat Joachim Schmid gelernt, sich mit unterschiedlichsten Coronaregeln zu arrangieren. Manchmal änderten sie sich mitten auf der Reise. Den Mundschutz etwa, den Businsassen in Baden-Württemberg zu tragen hatten, durften sie in Hessen abgelegen; dafür mussten noch vor Erreichen Bayerns die Bierdosen geleert werden, da im Freistaat ein Alkoholverbot in Reisebussen galt.

„Das war teilweise ein wildes Durcheinander“, sagt Schmid, Vorsitzender des VfB-Fanclubs Rot-Weiße Schwaben Berkheim – und ist „sehr erleichtert“, dass nun das Ende vieler Einschränkungen naht. Was an anderen Bundesliga-Standorten bereits praktiziert wird oder zumindest beschlossen wurde, ist auch in Stuttgart nur noch eine Formsache: Zugang erhalten künftig nur noch Zuschauer, die geimpft oder genesen sind. Offen ist nur noch, welche Ausnahmeregeln gelten und wann das 2-G-Optionsmodell von der Landesregierung offiziell verabschiedet wird.

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Das Mitleid mit jenen Fans, die (noch) nicht geimpft sind und denen für einen Stadionbesuch bislang ein negativer Test genügte, hält sich in Grenzen. Joachim Schmid sagt: „Die Impfung steht jedem offen. Wer es nicht tut, muss eben draußen bleiben, so leid es mir tut.“ So sieht es auch Andreas Göz, Mitglied des VfB-Fanausschusses und Chef des Fanclubs Filder: „Warum sollte die große Mehrheit unter einigen wenigen leiden?“

Durch die 2-G-Regel entfällt die Maskenpflicht, auch die Begrenzung der Zuschauerzahl soll wegfallen. Dass es gleich im nächsten Heimspiel gegen Union Berlin (24. Oktober, 17.30 Uhr) ein volles Haus geben wird, glaubt Andreas Göz zwar nicht, doch ist er überzeugt: „Je mehr Zuschauer ins Stadion dürfen, desto mehr werden auch wieder kommen.“ Joachim Schmid bleibt vorerst skeptisch: „An ein ausverkauftes Stadion glaube ich in dieser Saison nicht mehr.“