Beim VfB Stuttgart darf unter besonderen Bedingungen wieder trainiert werden. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung des Sozialministeriums dürfen Profiteams seit diesem Dienstag ins Training einsteigen. Auch beim VfB Stuttgart kamen die Spieler erstmals wieder zusammen.

Stuttgart - Nachmittags um halb vier kam es auf dem Cannstatter Wasen zum großen Wiedersehen. Spieler, Trainer, Betreuer und einige Offizielle versammelten sich zum ersten Mannschaftstraining – drei Wochen, nachdem der Corona-Shutdown den kompletten Fußballbetrieb lahmgelegt hat.

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An diesem Dienstag folgte der erste zaghafte Schritt zurück in den Fußball-Alltag beim Zweitligisten. Die Vorschriften hatte das Landessozialministerium präzise formuliert. Training höchstens in Fünfergrüppchen, keine Berührungspunkte weder auf dem Platz noch im Umkleidebereich, Umziehen und Duschen zu Hause.

So bot sich am Nachmittag das seltsame Bild eines Mannschafstrainings light. Cheftrainer Pellegrino Matarazzo leitete seine Jungs zeitversetzt durch verschiedene Stationen. Bei Krafttraining, Sprints, Fußballtennis und Passübungen kehrte das Gefühl für Ball und Rasen zurück.

Anfang Mai soll es mit Geisterspielen weitergehen

„Die eingeschränkte Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs ist ein wichtiger Schritt für uns“, sagte Vorstandschef Thomas Hitzlsperger. Wie alle anderen Teams der ersten und zweiten Liga hat auch er die mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Blick.

Anfang Mai soll es nach den Vorstellung der Deutschen Fußball Liga (DFL) bekanntlich mit Geisterspielen weitergehen. Die „Bild“-Zeitung zitiert aus einem Geheimpapier, wonach bei Geisterspielen inklusive beider Mannschaften und dem Ordnungspersonal nur mehr 239 Personen erlaubt sein, davon 126 im Innenraum.

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Bis dahin will sich der VfB – wie auch die anderen baden-württembergischen Clubs aus Freiburg, Hoffenheim, Karlsruhe, Sandhausen und Heidenheim – wieder langsam in Schwung bringen. Offen blieb am Dienstag nur die Frage nach der Abgrenzung zwischen Profitum und Amateurbereich. Darüber herrscht zwischen dem Sozial-und dem für den Sport zuständigen Kultusministerium noch Klärungsbedarf.

Bei den Kickers blickt man neidisch nach Cannstatt

Vorerst gilt die Trainings-Lockerung im Land nur für die ersten beiden Fußballligen, während etwa in Duisburg und München auch die ersten Drittligisten wieder auf den Rasen zurückkehrten. Beim hessischen Regionalligisten Kickers Offenbach wurde bereits die Frage laut, warum auf der anderen Mainseite in Frankfurt trainiert werden darf, nicht aber bei den ebenfalls unter Profibedingungen arbeitenden Kickers.

Bei den Kickers aus Stuttgart blickt man insofern neidisch nach Cannstatt, weil dort eben auch mit Lizenzspielerverträgen ausgestattete Spieler des Ligakonkurrenten VfB II wieder das Mannschaftstraining aufnehmen durften. Der Fünftligist aus Degerloch will sich morgen mit den Verbänden über das weitere Vorgehen abstimmen.