VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo ist nach wie vor vom Klassenverbleib überzeugt. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Nach neun sieglosen Spielen hängt der VfB Stuttgart im Tabellenkeller der Bundesliga fest. Aber auch die Konkurrenz hat zuletzt nicht viele Punkte geholt – und es stehen noch mehrere direkte Duelle an.

Stuttgart - So langsam läuft dem VfB Stuttgart die Zeit davon. Zehn Spiele bleiben dem Tabellenvorletzten, um den dritten Abstieg innerhalb der vergangenen sechs Jahre abzuwenden. Unaufholbar ist der Rückstand von vier Punkten zum rettenden Ufer zwar keineswegs, angesichts der jüngsten Negativspirale haben Optimisten auf dem Wasen aber derzeit einen schweren Stand.

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Im Jahr 2022 hat der VfB noch überhaupt kein Bundesliga-Spiel gewonnen, seit bemerkenswerten neun Partien ist das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo sieglos. Konstantinos Mavropanos und Philipp Förster hießen die Torschützen beim letzten Erfolgserlebnis im Dezember in Wolfsburg, seitdem folgten reihenweise enge Spiele mit ebenso knappen Ergebnissen – fast immer zuungunsten der Stuttgarter.

Großes Verletzungspech während des gesamten Saison

Zu den unglücklichen Spielverläufen und eigenen Unzulänglichkeiten kommt seit Monaten ein fast schon skurriles Verletzungspech. Auf den kompletten Kader konnte Matarazzo in dieser Saison noch nie zurückgreifen, vor allem in der Offensive fehlen regelmäßig Schlüsselspieler: 27 Tore erzielten zum Beispiel Sasa Kalajdzic (16) und Silas Katompa Mvumpa (11) in der vergangenen Spielzeit. Und in dieser Saison? Waren beide aufgrund Verletzungen kaum ein Faktor. Ein Tor hat Kalajdzic bisher erzielt, Silas überhaupt keins. Immerhin kommt Kalajdzic nach seiner Schulter-OP langsam in Form. Er sei der Spieler, sagte Matarazzo jüngst ungebrochen optimistisch, der das Team zum Klassenverbleib schießen werde.

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Auf die Unterstützung der Fans kann die Mannschaft in jedem Fall zählen. Nachdem gegen den VfL Bochum noch nicht alle verfügbaren 25 000 Tickets abgesetzt worden waren, ist das Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach ausverkauft. Auch die organisierte Fanszene rund um das „Commando Cannstatt“ meldete sich beim Auswärtsspiel gegen Hoffenheim am Freitag zurück und darf das Team angesichts der wegfallenden Maskenpflicht jetzt noch lautstärker antreiben.

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Ein wenig Hoffnung machen auch die Ergebnisse der Konkurrenz, bei der es seit Wochen ebenfalls kriselt. Hertha BSC auf Relegationsrang 16 hat in der bisherigen Rückrunde die exakt gleiche Bilanz wie der VfB (fünf Niederlagen, zwei Remis) und weist sogar noch die um zwölf Treffer schlechtere Tordifferenz auf. Auch Augsburg auf Platz 15 hat in diesem Zeitraum gerade mal fünf Punkte geholt.

Duelle gegen diese direkten Konkurrenten gibt es noch ausreichend: Fünf der verbleibenden zehn Spiele bestreitet der VfB gegen die unmittelbar vor ihm liegenden Teams, das erste davon gleich am Wochenende gegen Gladbach. Wenn es noch was werden soll mit der Aufholjagd, muss sie zügig beginnen. Am besten schon am Samstag.