Geht zuversichtlich in das Duell mit Eintracht Frankfurt: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Nach sechs Spielen wartet der VfB Stuttgart noch immer auf den ersten Saisonsieg, so lange wie noch nie in der Bundesliga. Der Trainer ist dennoch optimistisch – und verweist auf die jüngste Leistung seines Teams.

Pellegrino Matarazzo hat schon längere Serien ohne Sieg als derzeit durchgemacht, seitdem er Trainer des VfB Stuttgart ist. Vor gut einem halben Jahr blieb seine Mannschaft einmal neun Spiele in Folge ohne Dreier – von Dezember 2021 bis Februar 2022 dauerte die Durststrecke, ehe im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach Anfang März der Knoten platzte.

Das Unangenehme an der jetzigen Serie mit sechs sieglosen Partien aber ist, dass sie ganz am Anfang der Saison steht und das Glücksgefühl eines Erfolges in dieser Spielzeit vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an diesem Samstag (15.30 Uhr) damit noch völlig fehlt.

Die bisherigen Leistungen machen Hoffnung auf den ersten Sieg

Wie selten das zu diesem Zeitpunkt vorkommt, zeigt der Blick zurück: Noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesliga (seit 1963) war der VfB nach den ersten sechs Spieltagen sieglos, auch in den vier Jahren in der 2. Bundesliga nicht. Fünfmal dauerte das Warten bis zu besagtem sechstem Spieltag – jeweils in den vergangenen 20 Jahren zwischen 2002 und 2018. Vor der Jahrtausendwende gab es den ersten Erfolg dagegen meistens schon an einem der ersten beiden Spieltage: insgesamt 29-mal.

Nun ist es zugleich auch so, dass die bisher gezeigten Leistungen durchaus positive Ansatzpunkte geliefert haben und damit nicht wirklich zu dem statistischen Negativwert passen. Klar, im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 war reichlich Luft nach oben. In vielen anderen Partien aber hätten die Spielverläufe und Auftritte der Mannschaft auch Siege hergegeben. Insbesondere in den beiden Auswärtsspielen gegen Werder Bremen (2:2) und den 1. FC Köln (0:0). Und: Verloren hat der VfB eben auch erst einmal, der Dreier war bei den vielen Unentschieden also meistens bis in die Schlussphase greifbar.

Matarazzo: Kein Vorteil durch Frankfurts Spiel unter der Woche

Trainer Pellegrino Matarazzo wehrt sich deshalb dagegen, die Sieglos-Serie als eine solche zu betrachten: „Für mich geht es immer darum, Spieltag für Spieltag zu sehen“, sagt der VfB-Coach. Und der jüngste Punktgewinn beim FC Bayern (2:2) stimme ihn zuversichtlich für die kommenden Wochen: „Wir wollen im Heimspiel gegen Frankfurt an diese Leistung anknüpfen.“ Dass es Zeit für den ersten Dreier wird, stellt aber auch Matarazzo nicht infrage: „Mit unseren Zuschauern im Rücken wollen den ersten Sieg einfahren. Danach können wir sprechen.“

Auf schwere Beine der Frankfurter nach dem kräftezehrenden 1:0-Auswärtserfolg bei Olympique Marseille in der Champions League unter der Woche will sich Matarazzo dabei nicht verlassen: „Sie haben Körner gelassen, der Sieg kann aber auch Energie freisetzen.“ Er stelle sich und die Mannschaft deshalb auf eine intensive Spielweise der Frankfurter ein. An der Unterstützung von den Rängen wird es jedenfalls nicht mangeln: Das Spiel in der Mercedes-Benz-Arena ist mit 47 500 Zuschauern ausverkauft.