Wieder kein Sieg gegen Bayer Leverkusen. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem 3:4 am Sonntagabend. Foto: Pressefoto Baumann/Volker Mueller

Der VfB Stuttgart muss unter dem Trainer Sebastian Hoeneß weiter auf einen Sieg gegen Bayer Leverkusen warten. Gibt’s eine neue Chance ausgerechnet im Pokalfinale von Berlin?

Fabian Wohlgemuth hat ihn wahrgenommen, ihn gespürt am Sonntagabend in der MHP-Arena: „den Zauber der vergangenen zwei Jahre“. Da waren Duelle des VfB Stuttgart mit Bayer Leverkusen immer große Spiele gewesen. Spannend, hochklassig, mit taktischen Feinheiten versehen. Aber es gab eben auch die Parallele, auf die der Sportvorstand dieses Mal gerne verzichtet hätte: „Auch in den vergangenen Jahren ist das Pendel nicht in unsere Richtung ausgeschlagen.“

Seit Sebastian Hoeneß beim VfB als Cheftrainer im Amt ist, gab es vor der aktuellen Partie sechs Aufeinandertreffen, vier in der Liga, eines im Pokal, eines um den Supercup. Der VfB war oft nah dran an einem Sieg, aber entweder die Duelle endeten unentschieden (immer in der Liga) oder die Werkself ging als Sieger vom Platz. Wie eben auch am Sonntagabend.

Der VfB führt 1:0, 2:0 und 3:1 – Bayer schlug zurück und verpasste den Stuttgartern in der Nachspielzeit den entscheidenden Haken. Das 3:4 des VfB machte allen Weiß-Roten schwer zu schaffen. Und der Leverkusener Robert Andrich mutmaßte: „Ich weiß es nicht, aber das heute tut vielleicht am meisten weh.“ Also den Stuttgartern, nicht den jubelnden Leverkusenern.

Die erhöhten durch den Sieg beim VfB den Druck auf den Spitzenreiter FC Bayern, der am Samstag nur 1:1 beim 1. FC Union Berlin gespielt hatte. Sechs Punkte bei acht noch zu absolvierenden Partien sind es nun zwischen Rang eins und zwei. „Wir wollen so viel Druck wie möglich machen“, sagte Xabi Alonso, der Leverkusener Coach, nach der Partie – und kündigte für den Rest der Saison an: „Wir geben Vollgas.“

Beide Teams stehen im Halbfinale des DFB-Pokals

Das könnte dazu führen, dass der VfB schon bald die nächste Chance bekommt, endlich wieder einen Sieg gegen Bayer zu feiern. Die Bühne wäre die größtmögliche im deutschen Fußball: das Pokalfinale in Berlin. Die Leverkusener müssen dafür im Halbfinale bei Arminia Bielefeld bestehen. Das ist zu schaffen, auch wenn Andrich schon mal warnte, dass es auf der Alm ungemütlich werden kann.

Der VfB empfängt im anderen Halbfinale am 2. April (20.45 Uhr) RB Leipzig – und hat damit die deutlich schwierigere Aufgabe zu erledigen. Setzen sich Bayer und der VfB jeweils durch, trifft man sich am 24. Mai im Berliner Olympiastadion. Für Sebastian Hoeneß wär’s wohl kein schlechter Ort, um im dann insgesamt zwölften Spiel als Profitrainer gegen Bayer Leverkusen endlich den ersten Sieg zu feiern.