Chöre, Orchester und Sportvereine leisten einen wichtigen Beitrag. Foto: Si/on Granville

Für die Verantwortlichen ist eine langfristige Finanzplanung wichtig. Sonst leidet das Ehrenamt.

Wenn die Vereine Zuschüsse der Städte und Gemeinden annehmen, dann ist das für sie kein Geschenk. Ob explizit mit auferlegten Richtlinien oder auf der Basis eines ungeschriebenes Gesetzes: Mit ihrem Engagement geben die vielen Mitglieder, die überwiegend ehrenamtlich tätig sind, einiges an die Allgemeinheit zurück. Etliche Feste und Veranstaltungen, so mancherlei tatkräftige Hilfen und gemeinnützige Aktionen wären ohne sie kaum denkbar. Deshalb ist es wichtig, die Zuschüsse nicht als Almosen zu verstehen und sie auf eine solide Basis zu stellen.

Wer sich einmal mit den Verantwortlichen unterhält, merkt schnell, wie viel Aufwand und Organisation hinter all dem steckt. Jede Saison, jedes größere Fest und jede Fasnetsitzung ist nur mit langem zeitlichen Vorlauf umsetzbar. Dazu braucht es unter anderem eine verlässliche Finanzplanung, die nicht in kurzen Abständen immer wieder auf dem Prüfstand steht, weil die Stadtkasse gerade nicht viel hergibt. Wie sollen die Vereine sonst im Vorfeld sicher sein können, dass sie die Ausgaben, die ihnen dadurch entstehen, bezahlen werden können?

Zwar ist die Förderung von Sport und Kultur eine freiwillige Ausgabe der Städte. Und die finanziellen Spielräume der Kommunen sind recht eng geworden. Immer mehr notwendige Ausgaben und rechtliche Vorgaben machen es kompliziert, einen ausgeglichenen Haushalt zu erstellen. Da ist es nur allzu verlockend, jede noch mögliche Stellschraube zu nutzen, die sich bietet. Wer bei den Zuschüssen für die Vereine einen Hebel sieht, denkt allerdings nur kurzfristig.

Wertschätzung für die Ehrenamtlichen

Nicht zuletzt geht es bei den Zuschüssen und Fördermitteln schließlich auch darum, den Ehrenamtlichen Wertschätzung zu zeigen. Wer wieder und wieder die Erfahrung machen muss, dass sein Engagement Verwaltung und Politik nicht viel wert ist oder dass sich die finanzielle Ausstattung ständig ändert, wird womöglich entnervt aufgeben. Wenn das Ehrenamt nachlässt, kommt es die Stadt erst richtig teuer zu stehen.

Auf Dauer funktionieren kann das Vereinsleben also nur dann, wenn die Bedingungen stimmen. Dazu gehört einerseits, dass der Rotstift nicht immer reflexartig bei den Ehrenamtlichen angesetzt wird. Andererseits müssen die Vereine darauf zählen können, dass sie die Stadt in finanziell schwierigen Zeiten unterstützt.