In Sportvereinen ist die Zahl der Mitglieder aufgrund von Corona besonders stark zurückgegangen (Symbolfoto). Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Anzahl der Vereine im Südwesten nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Die Folge: Nur in zwei Bundesländern gibt es noch mehr Vereine als in Baden-Württemberg.

Die Zahl der Vereine im Südwesten steigt einer Studie zufolge seit 2012 kontinuierlich. Laut dem am Dienstag in Berlin vorgelegten Trendbericht der Zivilgesellschaft in Zahlenweise (Ziviz) im Stifterverband gibt es in Baden-Württemberg inzwischen rund 86 300 dieser Organisationen (Stand 2022). Das entspricht einem Plus von 5,5 Prozent.

Damit liegt Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen und Bayern auf Platz drei, bewegt sich gemessen an der Einwohnerzahl aber nur im Mittelfeld. Pro 1000 Einwohner kommt der Südwesten auf 7 bis 8 dieser Organisationen. Merklich höher ist die Vereinsdichte etwa im Saarland (11), in Rheinland-Pfalz (10) oder Thüringen (9).

Corona sorgt für rückläufige Mitgliederzahlen

Insgesamt haben laut der Studie die Vereine in Deutschland jedoch unter den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie gelitten. 21 Prozent der befragten zivilgesellschaftlichen Organisationen berichteten von einem Rückgang bei der Zahl der Engagierten. Das seien mehr als bei der Erhebung von 2012 (15 Prozent) und 2016 (17 Prozent).

Demnach waren Sportvereine am häufigsten betroffen. 27 Prozent der Befragten hätten von sinkenden Zahlen gesprochen, während Umwelt- und Naturschutzorganisationen Zuwächse meldeten. Ein flächendeckender Rückgang beim Engagement lasse sich aber nicht belegen, hieß es.

Das Thinktank ZiviZ im Stifterverband hat nach eigenen Angaben erstmals 2012 einen Bericht zur Lage der Organisationen herausgeben. Für die aktuelle Erhebung seien 125 000 Organisationen zufällig ausgewählt worden, rund 12 800 hätten an der Befragung teilgenommen. Die Studie sei von mehreren Landesregierungen unterstützt worden.