Der Bürgerverein will die Sitzbänke streichen. Foto:  

Der Bürgerverein Mühlhausen setzt sich für verschiedene Belange der Bürger ein: Dieses Jahr sollen die Sitzbänke gestrichen werden, auch am Platz bei der Turn- und Versammlungshalle.

Mühlhausen - Auch der Bürgerverein Mühlhausen musste wegen der Corona-Pandemie seine Aktivitäten einschränken. Lediglich drei Veranstaltungen, die stattgefunden haben, bietet daher der Rückblick auf das vergangene Jahr, wie Friedrich-Andreas Hühn, Schriftführer des Bürgervereins, berichtet: ein Vortrag, ein Apfelplantagen-Besuch und ein Biotop-Rundgang im Naturschutzgebiet Unteres Feuerbachtal.

Auch die Mitgliederversammlung fand nicht statt. Zweimal hatte sich der Verein bemüht, am 24. April und am 16. Oktober. Der Verein wollte gerne eine Satzungsänderung herbeiführen. Die muss nun noch warten. Die Kassenprüfung hat aber geklappt. Auch der Besuch im Hauptklärwerk konnte stattfinden. Allerdings wegen Corona auch wieder mit eingeschränkter Personenzahl, nämlich mit fünf Besuchern des Bürgervereins. Dort wurde erstmals thematisiert, dass das Klärwerk ein Geruchsgutachten erstellt. „Wichtig scheint es für das Klärwerk zu sein, keine Grenzwertüberschreitungen zu haben“, so Hühn.

Der Bürgerverein beschäftigte sich auch mit dem Verkehrsstrukturplan Mühlhausen und allen weiteren Plänen der Stadt, insbesondere was die teilweise Sperrung der Veitstaße betreffen soll. Viel Einsatz erforderten die Themen städtebaulicher und freiräumlicher Strukturplan Mühlhausen, der auch das Neubaugebiet Schafhaus beinhaltet. Und der Verkehrsstrukturplan Mühlhausen, mit dem besonderen Akzent Schleichverkehr, stellt der Vorstand mit seinem Vorsitzenden Heinz Morhard fest. In Fortsetzung der verschiedenen Bürgerbeteiligungen im letzten Jahr schlug die Stadt als kurzfristige Lösung eine Einbahnstraßenteilung der Veitstraße auf Höhe der Schirmerstraße vor. Unerwartet heftig war die Reaktion in der Bevölkerung, vor allem von den Anwohnern und den ansässigen Gewerbetreibenden. Der Bürgerverein reagierte auf den Widerstand mit vier verschiedenen Gegenvorschlägen an die Amtsseite, die sich aus Gesprächen mit Betroffenen herauskristallisiert hatten.

„Der Bürgerverein legt Wert darauf, dass er stets mit den Vertretern der Verwaltung, des Bezirksamts und allen im Bezirksbeirat vertretenen Parteien im Gespräch war und ist. Mit dem Ziel, die politischen Vertreter der Bürgerschaft vor Ort über alle uns bewegenden Themen zu informieren und damit auch zu sensibilisieren“, betont der Vorstand. Im Gegenzug wurden für den Verein auch parteipolitische Aspekte verständlicher. Der Hochwasserschutz, bezogen auf den Feuerbach, war mehrfach ein Grund, sich mit Bewohnern der Bachhalde und Vertretern der Amtsseite zu treffen. „Hier gilt es, das Thema langfristig zu verfolgen und die kurzfristig von der Stadt zu erfolgenden Wartungsarbeiten sicherzustellen.“

Der Bürgerverein hat auch weiterhin den Spielplatz im Schlosspark im Auge, für dessen Verbesserung er sich stark gemacht hatte. So hatte es 2020 Gespräche mit Eltern und Vertretern des Garten-, Friedhofs- und Forstamts gegeben. Jüngst stellte der Bürgerverein nun einen Antrag im Bürgerhaushalt dazu. Beim geplanten Neubaugebiet Schafhaus hat die Stadt einen nichtoffenen Städtebaulichen Planungswettbewerb ausgelobt. Von der Bürgerschaft gewählte Mitglieder des Preisgerichts sind Petra Müller und Heinz Morhard. Getagt hat das Preisgericht bereits einmal im Oktober, um die Wettbewerbsunterlagen abzusprechen. Im Frühjahr 2021 wird dann das Preisgericht entscheiden. Mitte November versandte die Stadt eine sechzigseitige Broschüre, Städtebaulicher und freiräumlicher Strukturplan Mühlhausen, an alle Teilnehmer, die sich bei den Bürgerbeteiligungen eingetragen hatten. Der Plan war zuvor vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik nach Vorberatung im Bezirksbeirat Mühlhausen zustimmend zur Kenntnis genommen worden. Er soll als Entscheidungsgrundlage und räumlicher Orientierungsrahmen für zukünftige Planungen in Mühlhausen herangezogen werden. Interessenten erhalten die Broschüre im Bezirksrathaus.

Eine gemeinsame vorausschauende Jahresplanung konnte der Verein wegen Corona nicht machen. Doch ein Punkt steht schon fest: Das 25-jährige Jubiläum zum Naturschutzgebiet Unteres Feuerbachtal am 4. Juli.

Bei diesen und weiteren Themen wird der Bürgerverein weiter aktiv werden. Die Sitzbänke wird der Verein noch streichen, darunter auch einige städtische, beispielsweise die an der Turn- und Versammlungshalle. Hier hofft Morhard, dass dort im Frühjahr auch wieder eine ansprechende Bepflanzung mit Blumen erfolgen kann – zur Freude der Bürger.