Am Freitag müssen sich Fahrgäste der SSB wieder auf leere Stadtbahngleise einstellen. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Freitag zu einem Warnstreik des Stuttgarter Nahverkehrs aufgerufen. Nahezu alle Busse und Bahnen fahren nicht. Wer kann, sollte auf Alternativen ausweichen.

Wer auf öffentliche Verkehrsmittel in Stuttgart angewiesen ist, sollte an diesem Freitag aufs Homeoffice ausweichen oder sich nach alternativen Transportmitteln umschauen. Die Gewerkschaft Verdi hat für 3. März die Beschäftigten der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Davon betroffen sind nahezu alle Stadtbahnen, Busse, Zahnrad- und Seilbahn sowie die SSB-Flex-Busse.

Neben Stuttgart sind vom erneuten Streik im ÖPNV auch Esslingen, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Konstanz und Baden-Baden betroffen. Neben Baden-Württemberg wird laut Verdi-Ankündigung auch in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen gestreikt. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. „Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind schon jetzt so unattraktiv, dass es unmöglich wird, die dringend benötigten neuen Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen“, so der Nahverkehrsverantwortliche Jan Bleckert von Verdi Baden-Württemberg.

Die Gewerkschaft geht von einer hohen Beteiligung der Mitarbeiter aus, sodass nahezu alle Busse und Stadtbahnen der SBB in den Depots bleiben werden. Auch die Kundenzentren und die Fundstelle bleiben geschlossen. Um die Forderungen nach mehr Lohn zu unterstreichen, soll der Streik den öffentlichen Nahverkehr in der Landeshauptstadt beinahe komplett lahmlegen. Fahrgäste müssen auf andere Alternativen ausweichen. Da viele auf das eigene Fahrzeug ausweichen werden, ist voraussichtlich auch mit Behinderungen beim ohnehin schon stauanfälligen Stuttgarter Straßenverkehr zu rechnen.

Voraussichtlich am Samstag wieder planmäßiger Verkehr

Im Bereich der SSB sind gleichwohl nicht alle Busse und Bahnen vom Ausstand betroffen. Nach Angaben des stadteigenen Nahverkehrsunternehmens verkehren allerdings lediglich die Buslinien 53, 54, 58, 60, 64, 66, 73 und 90 sowie der Zackebus ab 21 Uhr. Diese Linien werden nicht mit SSB-Personal gefahren, sondern von Auftragsunternehmen übernommen. Die elektronische Fahrplanauskunft zeigt auch am Streiktag alle nutzbare Verbindungen, zudem gibt es an allen Haltestellen aktuelle Anzeigen und Durchsagen.

Am Samstag, 4. März, sollen die Stadtbahnen und Busse in Stuttgart aller Voraussicht nach wieder fahrplanmäßig verkehren. Die S-Bahnen sowie die Züge des Regionalverkehrs in der Region Stuttgart sind vom Streik nicht betroffen.