Trainer Alexander Dück (rechts) ist trotz laufender Ermittlungen weiter Trainer der Bietigheim Steelers. Foto: IMAGO/Pressefoto Baumann

Die Bietigheim Steelers starten mit ihrem Training für die DEL2-Saison. Die Ermittlungen gegen den Cheftrainer gehen indes weiter.

Am vergangenen Samstag kehrten die Bietigheim Steelers auf das Eis zurück. Vor 900 Zuschauern hat der Eishockey-Zweitligist bei einem öffentlichen Training den Auftakt in die DEL2-Saison gefeiert. Es sei „ein freudiges Wiedersehen innerhalb der großen Steelersfamilie“ gewesen, schreibt der Club im dazugehörigen Bericht. Dass es innerhalb der Steelersfamilie alles andere als freudig zugeht, ist jedoch spätestens seit dem 21. März klar.

Damals, so teilte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit, ergaben sich erste Hinweise auf ein möglicherweise strafbares Verhalten im Verein. Seitdem wurde, wie berichtet, gegen den Trainer des Teams, Alexander Dück, wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung ermittelt. Zwei Physiotherapeutinnen haben die Vorwürfe gegen den Coach erhoben. Unter anderem soll dieser ihnen unangebrachte Chat-Nachrichten geschrieben haben. Einer der Frauen soll Dück sich auch körperlich gegen ihren Willen genähert haben.

Ende Juli ließ die zuständige Staatsanwaltschaft Heilbronn wissen, dass die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen seien und die Akten der Staatsanwaltschaft zur sachlichen und rechtlichen Prüfung vorliegen. Frühestens im Laufe des Augustes solle das Verfahren abgeschlossen sein.

Womöglich wird es sich sogar noch länger hinziehen, denn wie die Behörde am Dienstag verkündete, seien weitere Ermittlungen in diesem Fall nötig. Damit bleibt weiter offen, ob dem Trainer vor dem Landgericht Heilbronn ein Prozess droht oder das Verfahren gar eingestellt wird.

Neben den Belästigungsvorwürfen gab es zudem zwei Verfahren vor dem Arbeitsgericht Ludwigsburg wegen Entschädigung für den Verlust des Arbeitsplatzes und Lohnfortzahlungen – diese Verfahren wurden Anfang Juli abgeschlossen. Der Eishockey-Oberligameister zahlte den beiden Mitarbeiterinnen vierstellige Abfindungssummen.

Unabhängig davon halten die Steelers zumindest vorerst weiter an Alexander Dück fest. Bei der Saisoneröffnung war er mit auf dem Eis, leitete das Training und gab den Spielern unter anderem an einer Taktiktafel Anweisungen.