Sollte man das Verbrenner-Aus auf EU-Ebene doch noch einmal überdenken? Die CDU fordert das zumindest – Verkehrsminister Winfried Hermann hält dagegen.
Den Vorstoß der CDU, das auf EU-Ebene geplante Aus für den Verbrennungsmotor nochmal zu überdenken, hat Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zurückgewiesen. „Ich glaube, dass es nicht klug ist, die eine Technologie gegen die andere auszuspielen“, sagte Hermann am Montag in Stuttgart.
Den Vorstoß der CDU nannte Hermann einen Frontalangriff auf die heimische Automobilindustrie. Die Branche hätte sich schließlich dafür entschieden, dass die E-Mobilität die Zukunft des Autoantriebs sei.
CDU-Landeschef Manuel Hagel hatte am Wochenende nach der Klausur des Landesverbands in Kloster Schöntal gesagt, Baden-Württemberg müsse Automobilland bleiben. Die CDU wolle, dass sich die Europäische Union das Aus für den Verbrennermotor nochmal anschaue. „Die Technologie der Zukunft braucht Anreize, keine Verbote“, sagte Hagel. Es gehe dabei um synthetische Kraftstoffe wie etwa E-Fuels sowie Wasserstoff. „Das Problem ist nicht der Verbrennungsmotor, sondern das Problem ist, was kommt in den Verbrennungsmotor rein.“
Hermann: Keine einzige Anlage für E-Fuels geplant
Hermann sagte, er halte alle verschiedenen Technologien für sinnvoll, allerdings sei nicht jede Technologie für jeden Einsatz sinnvoll. Im Pkw-Bereich sei der Elektromotor einfach besser als synthetische Kraftstoffe, weil er sehr effizient sei. „Viele die so lauthals für E-Fuels sind, wissen nicht, dass es in Deutschland keine einzige Anlage gibt, die auch nur geplant ist“, sagte Hermann.
Die EU-Staaten hatten im vergangenen Jahr nach wochenlanger Blockade Deutschlands endgültig beschlossen, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die Benzin oder Diesel tanken.